Nachdem die Terrorwelle im indischen Bombay beendet wurde, warnt die pakistanische Führung vor eilfertigen Beschuldigungen an die Adresse Islamabads.

Islamabad. Indien hat "Elemente" im Nachbarland Pakistan für das drei Tage andauernde Terrordrama verantwortlich gemacht. Indiens Außenminister Pranab Mukherjee habe der pakistanischen Führung in einem Telefonat mit "ernsthaften Konsequenzen" gedroht, berichtete der pakistanische Sender Dawn TV am Sonnabend unter Berufung auf Regierungskreise.

Die pakistanische Regierung habe im Gegenzug gedroht, ihre Soldaten aus der Grenzregion zu Afghanistan abzuziehen und in andere Gebiete zu verlegen, falls die Spannungen mit dem indischen Nachbarn weiter steigen sollten. Sollte sich die Situation nicht normalisieren, sehe sich Pakistan möglicherweise auch gezwungen, den Einsatz im Kampf gegen den Terrorismus nicht fortzusetzen, hieß es weiter. Pakistan hat 120 000 Soldaten in den Stammesgebieten in der Grenzregion stationiert.

Der pakistanische Außenminister Shah Mehmood Qureshi, der sich zum Zeitpunkt der Terrorwelle in Indien aufhielt, spielte Berichte über Spannungen mit Neu Delhi herunter. Er sagte, Mukherjee habe zwar mit ihm gesprochen, es sei aber lediglich um eine Zusammenarbeit bei der Aufklärung gegangen. Es gebe zwar gewisse Spannungen zwischen den beiden Atommächten, er hoffe aber sehr, dass man dieses Problem im Verhältnis zwischen den beiden Ländern werde lösen können. Qureshi sicherte Neu Delhi die volle Zusammenarbeit bei der Aufklärung der Tragödie von Bombay zu.