Der jahrzehntelange Bürgerkrieg in Sri Lanka ist beendet. Das erklärte Präsident Mahinda Rajapaksa bei einer Rede im Parlament. Das Land sei nun wieder vereint.

Colombo. Der jahrzehntelange Bürgerkrieg in Sri Lanka ist von Präsident Mahinda Rajapaksa offiziell für beendet erklärt worden. Das Land sei vom Terrorismus befreit worden und erstmals seit 30 Jahren wieder vereint, sagte Rajapaksa in einer Rede vor dem Parlament in Colombo ein. Er rief den morgigen Mittwoch zum nationalen Feiertag aus. Das staatliche Fernsehen hatte bereits am Montag die endgültige Zerschlagung der Rebellenorganisation Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) und den Tod ihres Führers Velupillai Prabhakaran gemeldet. Die Leiche Prabhakarans sei am Dienstag gefunden und geborgen worden, erklärte Heereschef General Sarath Fonseka. Die LTTE wies die Angaben zum Tod Praphakarans indes zurück. Er lebe und sei in Sicherheit, erklärte LTTE-Sprecher Selvarasa Pathmanathan auf der Website TamilNet.

Die Armee hat dagegen den Tod von Velupillai Prabhakaran bestätigt und Bilder seiner Leiche gezeigt. Darauf war das Gesicht des in einer LTTE-Uniform gekleideten Rebellenchefs deutlich erkennbar. An seinem Kopf war eine Wunde zu sehen. Die Armee präsentierte außerdem die LTTE-Kennmarke Prabhakarans mit seiner Mitgliedsnummer 001. Armeechef.

Präsident Rajapaksa richtete auch einige Worte auf Tamilisch an das Parlament. Dabei sagte er, der Krieg habe sich nicht gegen die Tamilen gerichtet. Ziel sei gewesen, das tamilische Volk aus dem Griff der LTTE zu befreien. „Wir müssen jetzt alle als Gleiche in diesem freien Land leben.“ Dazu müsse auf Basis des Buddhismus eine Lösung gefunden werden, die alle zufriedenstelle, sagte der Präsident. Die Tamilen sind zumeist Hindus, sie stellen einen Bevölkerungsanteil von etwa 13 Prozent. Die Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen feierte das Ende des blutigen Krieges.

Der Bürgerkrieg zwischen der Regierung und den 1975 gegründeten Befreiungstigern von Tamil Eelam begann 1983. Mindestens 70 000 Menschen wurden getötet. Die jüngste Eskalation der Kämpfe hat seit Januar rund 250 000 Menschen zu Flüchtlingen gemacht.