Die australische Regierung verschiebt wegen der Weltfinanzkrise die von ihr geplante Einführung des Emissionshandels um ein Jahr.

Canberra. Industrieunternehmen sollen erst ab 2011 Luftverschmutzungsrechte erwerben müssen, sagte Ministerpräsident Kevin Rudd: "In der schwersten globalen Rezession seit der Weltwirtschaftskrise müssen wir unsere Maßnahmen zum Klimawandel anpassen, aber nicht aufgeben."

Der Labour-Politiker umwarb zugleich die oppositionellen Grünen mit der Ankündigung, bei der Verabschiedung des Maßnahmenpakets im Juni im Senat schärfere Emissionsminderungen durchsetzen zu wollen. Sollte die Klimaschutzkonferenz im Dezember in Kopenhagen zu strengeren Vereinbarungen kommen, werde Australien eine Senkung des Schadstoffausstoßes statt wie bisher geplant 15 Prozent unter den Stand von 2000 bis 2020 auf 25 Prozent erhöhen.

Im Senat ist Labour auf Unterstützung angewiesen; in der Kammer haben die Liberalen die Mehrheit. Die Grünen erklärten, sie akzeptierten das 25-Prozent-Ziel. Zuvor hatten sie eine 40-prozentige Verringerung gefordert. Beim Emissionshandel schlug Labour vor, einen Preis von zehn (5,50 Euro) australischen Dollar pro Tonne CO 2 festzusetzen. Die Unternehmen wollen eine Verschiebung der Einführung des Emissionshandels um drei Jahre.