Ein Baby überlebte verletzt. Die Behörden machten die Kurdische Arbeiterpartei PKK für die Tat verantwortlich. Die PKK bestritt eine Verwicklung.

Ankara/Istanbul. Bei der Explosion einer Sprengfalle sind in den türkischen Kurdengebieten zehn Menschen in einem voll besetzten Kleinbus getötet worden. Mehrere weitere Passagiere, darunter ein Baby, seien bei dem Vorfall verletzt worden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Die Behörden in der südöstlichen Provinz Hakkari machten die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK für die Tat verantwortlich.

Die PKK bestritt umgehend jede Beteiligung an der Tat, wie die PKK-nahe Agentur Firat berichtete. Der Anschlag sei eine Strafe für den weitgehenden Boykott der Volksabstimmung über Verfassungsänderungen in der Türkei durch die Kurden in der Hakkari-Region.

Einheiten der türkischen Armee suchten nach den Tätern. Fernsehsender zeigten Trümmer des von der Explosion zerfetzen Fahrzeuges. Der Wagen war in der Nähe des Dorfes Gecitli auf den Sprengsatz gefahren. Der Gouverneur der Provinz Hakkari, Muammer Türker, sagte, am Tatort seien Rucksäcke und mehrere Zünder gefunden worden.

Die PKK setzt Minen meist gegen Patrouillen der türkischen Armee ein. Hakkari gehört zu den Provinzen, in denen sich die PKK immer wieder Kämpfe mit der Armee liefert. Im Kurden-Konflikt in der Türkei sind in den vergangenen 25 Jahren mehr als 42.000 Menschen getötet worden. Die PKK wird auch von der EU und den USA als terroristische Organisation eingestuft. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch den türkischen Staat.