Islamistische Rebellen haben Pakistan mit einem Angriff auf das militärische Hauptquartier der Atommacht in Atem gehalten.

Rawalpindi. Soldaten haben am Sonntag im Morgengrauen das Hauptquartier der pakistanischen Streitkräfte gestürmt und die Besetzung durch islamische Extremisten nach 22 Stunden beendet. Sie befreiten die 30 Personen in der Gewalt der Rebellen und nahmen ihren Anführer gefangen, teilte ein Militärsprecher mit. Bei dem Überfall in Rawalpindi kamen insgesamt 19 Menschen ums Leben, elf auf Seiten der Streitkräfte und acht Angreifer.

Die Besetzung des Nervenzentrums der pakistanischen Armee gilt als Demonstration der Stärke seitens der islamischen Extremisten. Die Streitkräfte planen zurzeit eine Offensive gegen Kämpfer der Taliban und der al-Qaida in Südwaziristan nahe der Grenze zu Afghanistan.

Die Armee machte die Taliban-Organisation Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) für den Angriff verantwortlich. Die Gruppe hatte nach dem Tod ihres Anführers Baitullah Mehsud bei einem US-Drohnenangriff im August Rache angekündigt, seitdem ist die Zahl der Anschläge in Pakistan weiter gestiegen. Im Nordwesten des Landes starben allein in den vergangenen zweieinhalb Wochen dutzende Menschen bei Bombenanschlägen.