Kathrin Eingrüber und ihr Mann sind geschockt. Eigentlich wollten sie nur einen Zwischenstopp in Hongkong einlegen. Jetzt sitzen sie fest.

Hongkong. Deutsche Urlauber sind in einem Hotel in Hongkong wegen der Schweinegrippe von den chinesischen Gesundheitsbehörden für eine Woche unter Quarantäne gestellt worden. "Für uns ist eine Welt zusammengebrochen", sagte Kathrin Eingrüber. Sie und ihr Mann hätten in Hongkong nur drei Tage als Zwischenstopp ihrer seit langem geplante Asienreise einlegen wollen, die Anschlussflüge seien nun weg. Das Paar sitzt mit 350 weiteren Gästen und Mitarbeitern des Metropark-Hotels bis mindestens Freitag fest.

"Ob wir die Reise fortsetzen können, liegt an den Airlines, ob sie uns umbuchen lassen, sonst geht es zurück nach Deutschland", sagte die 41-Jährige. Ihnen sei vor allem langweilig. Auch fernzusehen und sich aus dem Fenster zu lehnen, um sich fotografieren zu lassen, erschöpfe sich recht schnell, sagte die Dresdnerin. "Man hat hier keinen Pool und keinen Fitnessraum, in dem man sich mal bewegen könnte." Das Hotel wurde unter Quarantäne gestellt, nachdem ein Mexikaner dort abgestiegen war, der sich schließlich als erster asiatischer Schweinegrippe-Fall entpuppte.

Sie und ihr Mann seien bei bester Gesundheit, betonte Eingrüber. Als sie von der Quarantäne erfuhren, sind viele Urlauber zusammengebrochen, wie die Hausfrau schildert. "Wir können es nicht ändern." Auch die Botschaft oder das Konsulat könnten keine Hilfe leisten. "Da kann uns niemand helfen. Die Zeit müssen wir hier absitzen." Sehr schwierig sei zu Beginn das Essen gewesen, da habe es "nichts Gutes" gegeben, sondern nur Asiatisches. "Einmal zum Mittagessen ist gut, aber nicht dauernd. Aber es hat sich gebessert. Heute gab es Marmelade und auch ein bisschen Schwarzbrot."

Grundsätzlich äußert Eingrüber Verständnis für die Verhängung der Quarantäne durch die Behörden. "Aber ich kann es nicht nachvollziehen, dass das Hotel nicht gleich geschlossen wurde. Der Mexikaner kam am Donnerstag ins Krankenhaus, und wir sind am Freitag hier angereist. Und drei Stunden später wurde erst das Hotel geschlossen", sagte Eingrüber. Sie und ihr 44-jähriger Mann Chris, Geschäftsführer eines IT-Unternehmens, konnten also gar nicht mit dem Mexikaner zusammengetroffen sein. "Dass wir in Quarantäne sitzen, ist eigentlich lächerlich."