Die südafrikanische Regierungspartei ANC hat die vierte Parlamentswahl seit dem Ende der Apartheid 1994 gewonnen. Der ANC erlitt nach vorläufigen...

Johannesburg. Die südafrikanische Regierungspartei ANC hat die vierte Parlamentswahl seit dem Ende der Apartheid 1994 gewonnen. Der ANC erlitt nach vorläufigen Ergebnissen nur geringe Verluste und konnte damit seine Zweidrittelmehrheit verteidigen. Nach Auszählung von etwa zwei Dritteln aller Stimmen entfiel ein Anteil von 66,91 Prozent auf den Afrikanischen Nationalkongress. Die Oppositionspartei Demokratische Allianz (DA) errang nach vorläufigen Ergebnissen rund 16 Prozent der Stimmen. Die von Anhängern des ehemaligen Präsidenten und ANC-Vorsitzenden Thabo Mbeki gegründete neue Partei Volkskongress (COPE), die sich vergangenes Jahr vom ANC abgespalten hatte, erreichte knapp 8 Prozent. Das endgültige Ergebnis soll womöglich erst am Sonnabend veröffentlicht werden.

"Wir wissen, dass die Auszählung noch läuft, aber wir können die 70 Prozent schon riechen", hatte Zuma am Donnerstagabend bei den ersten Siegesfeiern vor mehr als 2000 Anhängern in Johannesburg gesagt und zusammen mit der Band einen ausgelassenen Siegestanz vollführt. Der ANC hatte bereits bei der Wahl 2004 die Zweidrittelmehrheit errungen und sich damit im Parlament die nötigen Mandate für eine Verfassungsänderung im Alleingang gesichert.

Die Kommentatoren südafrikanischer Zeitungen warnten Jacob Zuma vor den Herausforderungen des Amtes. Angesichts von hoher Arbeitslosigkeit, Armut und Kriminalität müsse Zuma Angst und Bange werden, schrieb die Wochenzeitung "Mail and Guardian". Zuma könne als der Mann in die Geschichtsbücher eingehen, der Nelson Mandelas Erbe verraten habe - oder als der Mann, der dessen Versprechen verwirklicht habe.