Nach vorläufigen Ergebnissen kommt die Regierungspartei auf 63 Prozent. Damit werden Verfassungsänderungen im Parlament für den ANC schwieriger. Ein Mord überschattete die Wahl.

Johannesburg. Jacob Zuma wird sich über einen Wahlsieg freuen dürfen. Allerdings hat die Regierungspartei ANC vermutlich ihre Zweidrittelmehrheit nach den Wahlen in Südafrika verloren. Nach Auszählung von einem Viertel aller Wahllokale kommt der Afrikanische Nationalkongress (ANC) auf 63 Prozent der Stimmen.

Zweitstärkste Partei ist nach Rundfunkangaben die Demokratische Allianz (DA) der deutschstämmigen Helen Zille mit 20 Prozent. Der vor einem halben Jahr von enttäuschten ANC-Abweichlern gegründete Volkskongress (COPE) kam nach dieser Auszählung nur auf 8 Prozent der Stimmen.

Die letzten der 19 000 Wahllokale hatten erst am frühen Donnerstagmorgen geschlossen. Die vierte demokratische Wahl Südafrikas war von einem unerwartet hohen Wählerandrang geprägt. Verfehlt der ANC die Zweidrittelmehrheit, kann er im Parlament keine Verfassungsänderungen nach Belieben durchpeitschen.

Überschattet wurde die Wahl von einem Mord an einen prominenten COPE-Mitglied in Butterworth (nahe Port Elizabeth) am Mittwochabend. Seine Partei vermutete politische Motive hinter der Bluttat.