Das südostasiatische Birma (Myanmar) wird seit 1962 von einer Militärjunta regiert. Bis 1948 gehörte das Land, das mit einer Fläche von 679 000 Quadratkilometern fast doppelt so groß ist wie Deutschland, zu Britisch-Indien. 1988 schlugen die Militärs eine Demokratiebewegung nieder, dabei kamen 3000 Menschen ums Leben. 1990 siegte die Partei der späteren Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi bei Parlamentswahlen, doch die Junta erkannte die Ergebnisse nicht an. Die Oppositionsführerin steht seit Jahren unter Hausarrest. 1993 leitete die Regierung unter Staatschef Than Shwe nach eigener Darstellung einen Demokratisierungsprozess ein, dessen erster Schritt im September mit der Erarbeitung von Richtlinien für die Verfassung abgeschlossen wurde. Die Junta wirtschaftete das einst wohlhabendste Land Südostasien herunter, das heute zu den 20 ärmsten Nationen der Welt zählt. Das Pro-Kopf-Einkommen sank auf 200 Dollar (140 Euro). Fast 90 Prozent der 54 Millionen Einwohner sind Buddhisten; fünf Prozent sind Christen.