Es klingt sensationell: Israel und Syrien haben angeblich in Geheimgesprächen einen Friedensplan festgezurrt. Doch der vermeintliche Coup entpuppt sich als olle Kamelle. Die Blaupause für einen Frieden der verfeindeten Nachbarn existiert seit Jahren. Und beide Seiten palavern seit Jahren darüber. Folgenlos - und genau darum "geheim".

Assad junior will wie einst der Senior seinen Golan wiederhaben. Israels Premier Scharon aber wollte auf den besetzten Höhenzug nicht verzichten. Und Scharons Nachfolger Olmert, dessen Stern in Umfragen sinkt, ist innenpolitisch zu schwach, um gegen den Willen der israelischen Bevölkerung - aber auch gegen den Willen der USA, die Syrien auf einer "Achse des Bösen" führen - zu handeln. Olmert sieht in Syrien nur den Teil des Problems statt Teil seiner Lösung. Denn Damaskus, den Mullahs in Teheran freundschaftlich verbunden, ist Pate des Terrors der Hisbollah im Libanon und der Hamas in den Palästinensergebieten. Doch genau an diesem Faden muss Israel ziehen, um den Knoten im Nahen Osten zumindest zu lockern.