26 Politiker, die alle gleich aussehen, sind ein Gipfeltreffen. Den Farbtupfer gibt eine Frau, Lettlands Präsidentin Vaira Vike-Freiberga, Gastgeberin des Nato-Gipfels. Noch so ein Gruppenbild mit Dame in Türkis. Aber ist das nicht . . .? Vordere Reihe, Siebente von rechts? Richtig, Bundeskanzlerin Angela Merkel. Wie stets im dunklen Hosenanzug, eine Art Uniform, zugleich wohl auch eine Art Panzer gegen Dauerbeobachtung. Die Farbe der Macht ist Schwarz oder Grau - und macht aus Merkel und ihren Amtskollegen in Riga Menschen wie aus einem Guss. Ihre Politik ist es nicht. Wobei allerdings nur für Frauen gilt, dass sie auffallen, wenn sie in der Öffentlichkeit nicht als Frau auffallen. Für Merkel ist das wahrscheinlich ein Lob. Zu ihrer Frisur, Kleidung, Mimik ist ohnehin alles gesagt. Kohl war Birne, Schröder Brioni, und Merkel ist im Räderwerk der Realpolitik einfach nur Merkel. Man nimmt es ihr ab.