Kommentatoren internationaler Zeitungen befürchten, die Gewalt im Nahen Osten könne sich ausweiten.

"Tages-Anzeiger" (Zürich): "Auf der internationalen Bühne ist kein Akteur auszumachen, der den politischen Willen und die Macht hätte, eine gerechte und umfassende Lösung durchzusetzen. So bleibt das Feld den Falken überlassen."

"Le Monde" (Paris): "Freuen über diese Eskalation können sich Hamas und Hisbollah, aber auch Teheran und Damaskus, ihre treuen Unterstützer."

"Dagens Nyheter" (Stockholm): "Als libanesische Hisbollah-Guerillas zwei israelische Soldaten gefangen- nahmen, war das eine Untat. Aber Israels Einmarsch im Libanon war auf der anderen Seite eine wesentlich ernstere Maßnahme. Israel ist ganz einfach zuweit gegangen."

"Washington Post": "Bei aller Diplomatie darf die falsche Verlockung der ,Ausgewogenheit' nicht die Tatsache verschleiern, daß die Hisbollah und ihre Unterstützer die Kämpfe angezettelt haben und für die Folgen verantwortlich gemacht werden müssen."

"Trouw" (Amsterdam): "Israel muss sich beschränken auf sehr gezielte Aktionen, die die Täter treffen und die Zivilbevölkerung unversehrt lassen. Sonst spielt es den Terroristen in die Hände."

"Basler Zeitung": "Mit massivem Militäreinsatz erreicht Israel nicht die Sicherheit, nach der es sich sehnt. Es ist höchste Zeit, daß die Mächtigen dieser Welt den Kriegsführenden aus der blutigen Sackgasse heraushelfen."

"La Repubblica" (Rom): "Fünf klassische Kriege, die internen Aufstände gar nicht mitgezählt, sind im Geschichtsbuch des vergangenen Jahrhunderts in der Region verzeichnet. Aber diesmal ist in diesem unlösbaren israelisch-palästinensischen Konflikt eine ganz besonders besorgniserregende Situation entstanden."