Die Regierungsgegner in Thailand haben ihre Proteste gestern nach den schweren Ausschreitungen mit zwei Todesfällen ausgesetzt. Etwa 2000 der in Rot...

Bangkok. Die Regierungsgegner in Thailand haben ihre Proteste gestern nach den schweren Ausschreitungen mit zwei Todesfällen ausgesetzt. Etwa 2000 der in Rot gekleideten Demonstranten beendeten die Straßenblockaden in der Nähe des Regierungssitzes. Ein Gericht in Bangkok erließ Haftbefehle gegen 14 Anführer der Proteste, unter anderem gegen den früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra, der im Exil lebt.

Polizeisprecher Suporn Pansua sagte, den Betroffenen würden Aufrufe zu öffentlicher Unruhe und illegale Versammlungen vorgeworfen. Mehrere Anführer der Proteste befanden sich schon in Polizeigewahrsam. Einige stellten sich den Behörden, die sie zu Hintergründen der militanten Aktionen befragen wollten.

Thaksin war 2008 ins Ausland geflohen und wegen Machtmissbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Sein Vermögen ist in Thailand eingefroren. Thaksin wandte sich zuletzt fast täglich in Videobotschaften an die Demonstranten.

In der vergangenen Woche gingen bis zu 100 000 Regierungsgegner auf die Straße. Am Freitag eskalierte die Situation mit Protesten vor dem Tagungsort des Asien-Gipfels in Pattaya. Die Demonstranten erzwangen den Abbruch der Konferenz. Nach der Verhängung des Ausnahmezustands für Bangkok verstärkten die Soldaten ihren Druck auf die Rothemden.

"Wir haben beschlossen, die Kundgebung heute abzusagen", erklärte Protestführer Suporn Attawong. Er begründete die Entscheidung mit dem Tod von zwei Menschen bei den schweren Zusammenstößen zu Beginn der Woche, bei denen auch mehr als 120 Menschen verletzt wurden. "Wir wollen nicht, dass andere das gleiche Schicksal erleiden, und wir werden keine weiteren Todesfälle zulassen." Ein weiterer Führer der Proteste, Jatuporn Phromphan, kündigte eine Fortsetzung der Aktionen an.

In Bangkok kehrte langsam das normale Leben zurück. Die Behörden begannen damit, die Straßen zu säubern. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva lobte den Einsatz der Sicherheitskräfte. Sie hätten Schlimmeres verhindert, sagte er. Bei den Demonstranten handelt es sich um Anhänger Thaksins. Dieser wird von der armen Landbevölkerung unterstützt, während die jetzige Regierung vor allem von der Mittelschicht und Unternehmern getragen wird.