Somalische Piraten haben am Mittwoch den Kapitän eines amerikanischen Frachters als Geisel genommen. Zuvor hatten die Seeräuber das Schiff mit...

Berlin/Nairobi. Somalische Piraten haben am Mittwoch den Kapitän eines amerikanischen Frachters als Geisel genommen. Zuvor hatten die Seeräuber das Schiff mit Hilfsgütern für Afrika gekapert, waren aber von der Besatzung zurückgeschlagen worden.

"Sie wollen Lösegeld für unseren Kapitän, und wir versuchen, ihn zurückzubekommen", sagte der Zweite Maat des Frachters "Maersk Alabama", Ken Quinn, dem Fernsehsender CNN. "Wir hatten einen Piraten und hielten ihn zwölf Stunden lang fest. Wir haben ihn gefesselt. Dann haben wir ihn ausgehändigt. Aber sie haben den Kapitän nicht zurückgegeben."

Video: US-Frachter - Crew-Mitglied noch in der Hand der Piraten

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Quinn sagte, die Besatzung stehe mit dem Kapitän, der sich mit den Piraten auf einem Rettungsboot befinde, in Funkkontakt.

Die "Maersk Alabama" gehört der dänischen Reederei Maersk und ist unter US-Flagge mit Hilfsgütern nach Kenia unterwegs. An Bord sind 21 Seeleute aus den USA. Ein Pentagonsprecher sagte, zum Zeitpunkt des Piratenangriffs seien die nächsten US-Kriegsschiffe mehrere Hundert Kilometer entfernt gewesen. Der Frachter wurde rund 450 Kilometer nordöstlich der somalischen Stadt Eyl gekapert.

Die Bundeswehr hat unterdessen den kenianischen Behörden sieben Piraten übergeben, die am 29. März den deutschen Versorgungstanker "Spessart" mit Handfeuerwaffen angegriffen hatten. In der kenianischen Hafenstadt Mombasa habe der letzte Pirat die deutsche Fregatte "Rheinland-Pfalz" verlassen, erklärte das Auswärtige Amt in Berlin.

Im Golf von Aden kommt es trotz internationalen Marineeinsatzes weiter zu Überfällen auf Schiffe. Derzeit befindet sich auch das deutsche Containerschiff "Hansa Stavanger" in der Gewalt von Piraten. An Bord sind 24 Besatzungsmitglieder, darunter fünf Deutsche.

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