Nach der Kaperung der „Hansa Stavanger“ soll der Krisenstab des Auswärtigen Amtes eine gewaltsame Befreiung geplant haben. Ein Vorauskommando der Spezialeinheit war bereits unterwegs nach Kenia. Bilder von Piratenanschlägen und Festnahmen.

Hamburg/Nairobi. Nach der Kaperung des deutschen Containerfrachters "Hansa Stavanger" am vergangenen Sonnabend hatte der Krisenstab des Auswärtigen Amtes laut "Spiegel" eine gewaltsame Befreiung geplant. Ein Vorauskommando der GSG 9 der Bundespolizei sei bereits unterwegs nach Kenia gewesen, berichtete das Nachrichtenmagazin.

Da jedoch die fünf Piraten das Schiff zu schnell zu ihrem Stützpunkt in der Bucht von Harardere in Somalia gebracht hätten, sei es nicht zu einem Einsatz gekommen. Unter den 24 Besatzungsmitgliedern an Bord des Schiffes der Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg sind fünf Deutsche: der Kapitän und vier leitende Offiziere.

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Wie der "Spiegel" weiter berichtete, kam auch die deutsche Fregatte "Rheinland-Pfalz" nicht zu einem Einsatz gegen die Piraten: Demnach fuhr sie zwar bis auf Sichtweite an die "Hansa Stavanger" heran, musste aber abdrehen, nachdem die Piraten mit der Tötung der Frachter-Besatzung gedroht hatten.

Nun überwache die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" das Containerschiff, das neben anderen gekaperten Schiffen in Harardere vor Anker liegt, aus sicherer Entfernung. Laut "Spiegel" wandten sich die Piraten am Dienstag telefonisch an die Hamburger Reederei und verlangten ein Lösegeld in Millionenhöhe.

Laut Anti-Piraten-Mission "Atalanta" war der 21 000-Tonnen-Frachter bei der EU-Mission nicht registriert. Ein Sprecher des Bundeswehr-Einsatzführungskommandos hatte gesagt, Handelsschiffe seien nicht nur gehalten, sich zu registrieren, sondern auch, einen Abstand von mindestens 800 Seemeilen zur Küste einzuhalten.

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