Ein tödlicher Zwischenfall vor einem der Auftritte des Papstes hat die Afrikareise von Benedikt XVI. überschattet: Nach dem Öffnen der Stadiontore wurden zwei 20-jährige Frauen niedergetrampelt und starben später im Krankenhaus.

Luanda. Benedikt XVI. äußerte zu Beginn einer Messe vor Hunderttausenden Menschen sein Bedauern über den Tod der Frauen und übermittelte ihren Angehörigen sein Beileid. Den mehreren Dutzend Verletzten wünschte er rasche Genesung.

Die Messe unter freiem Himmel war zugleich der Höhepunkt und Abschluss seiner siebentägigen Afrikareise, die in Kamerun begann. In seiner Predigt beklagte der Papst die "Wolken des Bösen" über Afrika, die zu Krieg, Stammesfehden und ethnischen Konflikt geführt und arme Menschen zu Sklaven gemacht hätten. Der Krieg könne jegliche menschlichen Werte zerstören, erklärte der Papst.

In einer Messe in der Peterskirche von Luanda hatte der Papst die Christen in Angola zu Missionierung aufgerufen. Als "neue Missionare" sollten sie Anhänger des Hexenglaubens zu Christus bringen. Christen sollten denen, die sich von den bösen Mächten, Geistern und Zauberei bedroht fühlten, die frohe Botschaft entgegensetzen. Er kritisierte, dass der Hexenglaube auch zur Verurteilung vermeintlich Besessener führe - darunter auch besonders Wehrlose wie Straßenkinder und alte Menschen. Zugleich forderte Benedikt die Katholiken in Angola zu einem friedlichen Zusammenleben mit Anhängern von Naturreligionen und Nichtgläubigen auf.