Koalition geplatzt, Ministerpräsident Ivars Godmanis gibt auf. Lettland steckt in einer schweren Wirtschaftskrise. EU, Internationaler Währungsfonds und skandinavische Staaten wollen Lettland mit 7,5 Milliarden Euro unter die Arme greifen.

Riga. Erst Island, jetzt Lettland: Die Mitte-rechts-Regierung der Baltenrepublik ist zurückgetreten. Lettlands Präsident Valdis Zatlers erklärte, er habe den Rücktritt von Ministerpräsident Ivars Godmanis und seiner Minister angenommen. Zuvor hatten die beiden größten Koalitionsmitglieder Godmanis die Gefolgschaft verweigert.

Lettland steckt zurzeit in einer schweren Wirtschaftskrise. Mehrere internationale Geldgeber, darunter die EU, der Internationale Währungsfonds und skandinavische Staaten, wollen Lettland mit 7,5 Milliarden Euro unter die Arme greifen.

Mitte Januar hatten 10 000 Menschen in der Hauptstadt Riga friedlich für die Auflösung des Parlaments und den Rücktritt der Regierung demonstriert. Bei Straßenschlachten mit der Polizei wurden anschließend über 40 Menschen verletzt, darunter 14 Polizisten. Es gab über 100 Festnahmen. Es waren die schwersten Ausschreitungen seit der Unabhängigkeit Lettlands 1991.