In einer beispiellosen Serie von Attacken haben Taliban-Kämpfer afghanische Ministerien und Behörden angegriffen. Mindestens 26 Menschen wurden getötet, die Gebäude zum Teil verwüstet. Ein Taliban-Sprecher sagte, die Angriffe seien eine Reaktion auf die Misshandlung von Taliban-Gefangenen in Gefängnissen.

Kabul. Selbstmord-Kommandos der Taliban haben bei einer Angriffsserie in Kabul nach Regierungsangaben mindestens 26 Menschen getötet. Bei den Attentaten am Tag vor einem geplanten Besuch des neuen US-Sondergesandten Richard Holbrooke in der afghanischen Hauptstadt seien mindestens 55 weitere Menschen verletzt worden, sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Abdullah Fahim.

Die Terroristen hatten fast zeitgleich drei Regierungseinrichtungen angegriffen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden alle acht Aufständischen getötet. Abweichend von den Zahlen des Gesundheitsministeriums sprach Innenminister Mohamad Hanif Atmar von 19 Todesopfern.

Zehn Zivilisten, sieben Polizisten und zwei Geheimdienst-Mitarbeiter seien getötet worden. Die acht Selbstmordattentäter hätten das Justiz- sowie das Bildungsministerium sowie die Gefängnisbehörde des Landes angegriffen. Nicht allen Attentätern sei es gelungen, ihre Sprengstoff-Westen zu zünden, bevor sie erschossen wurden.

Holbrooke, der derzeit in Pakistan ist, wird an diesem Donnerstag in Kabul erwartet

Video: Taliban-Angriff in Kabul

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Die Taliban bekannten sich zu den Angriffen. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte dem privaten Sender Tolo TV, sieben Selbstmordattentäter seien zu Angriffen auf Regierungsgebäude in die festungsartig gesicherte Hauptstadt geschickt worden.