Ein neuer Ausbruch der Gewalt im Gazastreifen hat Todesopfer auf beiden Seiten gefordert. Bei dem bisher schwerwiegendsten Schlagabtausch seit dem...

Tel Aviv/Gaza/Kairo. Ein neuer Ausbruch der Gewalt im Gazastreifen hat Todesopfer auf beiden Seiten gefordert. Bei dem bisher schwerwiegendsten Schlagabtausch seit dem Ende der dreiwöchigen israelischen Militäroffensive vor neun Tagen starben ein israelischer Soldat und zwei Palästinenser. Ungeachtet des neuen Blutvergießens zeigte sich Ägyptens Außenminister Ahmed Abul Gheit zuversichtlich, dass Israel und die radikalislamische Hamas schon bald eine dauerhafte Waffenruhe vereinbaren. Kairo tritt bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der von der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas als Vermittler auf.

Der israelische Berufssoldat kam am Morgen nördlich von Kissufim bei einer Patrouillenfahrt ums Leben, als auf der israelischen Seite der Grenze zum Gazastreifen unter seinem Fahrzeug ein Sprengsatz explodierte. Ein Militärsprecher teilte mit, die Bombe sei von Militanten aus dem Gazastreifen gelegt und von dort aus gezündet worden. Drei weitere israelische Soldaten erlitten Verletzungen.

Israelische Panzer feuerten als Antwort auf den Anschlag Granaten auf Häuser im Palästinensergebiet ab. Dabei sei nördlich von Chan Junis ein Landwirt getötet worden, teilten Rettungsdienste mit. Später tötete eine von einem israelischen Flugzeug abgeschossene Rakete einen Militanten, der bei Chan Junis auf einem Motorrad unterwegs war, berichteten Ärzte und Nothelfer in der Region.

Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak sprach von einem "schwerwiegenden Anschlag" und kündigte eine Reaktion Israels an. Außenministerin Zipi Livni sagte, Israel müsse reagieren, "ganz gleich, wer für die Tat verantwortlich ist". Wie ein Militärsprecher bestätigte, ordnete Israel umgehend eine Schließung der Übergänge zum Gazastreifen für Warentransporte an.

In Kairo traf unterdessen der neue US-Gesandte George J. Mitchell zu seinem ersten Besuch in der Region ein. Auch sechs deutsche Grenzexperten für die Unterbindung des Waffenschmuggels in den Gazastreifen sind gestern in Kairo eingetroffen.