Breslau. Die Staats- und Regierungschefs aus Polen, Frankreich und Deutschland haben sich am Freitagnachmittag zu ihren regelmäßigen Konsultationen, dem so genannten Weimarer Dreieck, getroffen. Ein Thema: die unterschiedlichen Haltungen zum Irak-Krieg. Bundeskanzler Gerhard Schröder, der französische Staatspräsidenten Jacques Chirac und der polnische Staatchefs Aleksander Kwasniewski betonten hinterher ihren Willen zu "pragmatischen Lösungen" für den Irak. Es gebe zwar Meinungsunterschiede zur Bewertung des Krieges, sagte Schröder, doch auch ein "gemeinsames Interesse, dass es zu keiner humanitären Katastrophe im Irak kommt". Kwasniewski hatte vor dem Treffen in Breslau noch erklärt, er werde Polens Weg verteidigen, eine herausgehobene Rolle zur Stabilisierung des Irak in der von den USA geführten Koalition zu übernehmen. "Polen hat das Recht zu souveränen Entscheidungen", sagte Kwasniewski. Zu der Frage, ob sich deutsche Soldaten im Rahmen des deutsch-polnisch-dänischen Korps am Wiederaufbau im Irak beteiligen sollten, verwies Schröder auf die deutsche Verfassung. Ein Einsatz ohne Auftrag der UNO sei unmöglich. Das von Polen für einen Einsatz vorgeschlagene deutsch-polnisch-dänische Korps sei "objektiv nicht in der Lage, eine solche Aufgabe wahrzunehmen". Künftig solle die Arbeit im Weimarer Dreieck durch regelmäßige Konsultationen zur Abstimmung über die Entwicklung der europäischen Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik intensiviert werden, kündigten die drei Politiker an. Es bestehe nun auch die Aussicht auf ein erstes Treffen der Arbeits- und Europaminister.