CSU-Chef verspricht der Kanzlerin Rückhalt im Wahlkampf: “Sie ist die stärkste Persönlichkeit, die wir als Union haben.“

Nürnberg. Von "voller Unterstützung" ist die Rede, von "Schulterschluss" und einem "Merkel-Wahlkampf". Nach wochenlangen Querelen zwischen CDU und CSU zeigte sich CSU-Chef Horst Seehofer beim Parteitag in Nürnberg am Freitag besonders galant gegenüber CDU-Chefin Angela Merkel. Und wohl nicht nur, weil sie ihren 55. Geburtstag feierte. Er wollte guten Willen zeigen und gleichzeitig bei der eigenständigen Position der CSU bleiben.

„Wir werden ihr die volle Unterstützung heute versichern“, sagte Seehofer am Freitag zu Beginn des CSU-Parteitags in Nürnberg. „Es wird ein Merkel-Wahlkampf werden. Sie ist die stärkste Persönlichkeit, die wir als Union haben.“ Seehofer betonte aber auch: „Die CSU ist unbequem, das ist bekannt.“ Er zeigte sich zuversichtlich, einen Kompromiss mit der CDU im Streit über mehr Kompetenzen von Bundestag und Bundesrat bei EU-Entscheidungen zu erreichen. „Es wird alles gut.“

Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg rief die Union zur Beendigung interner Debatten auf. Es sei notwendig, für seine Überzeugungen zu kämpfen – aber es gelte auch zu erkennen, „wann man gemeinsam marschieren muss“, sagte der CSU-Politiker am Freitag auf dem CSU-Parteitag in Nürnberg. „Ziel ist, in großer Gemeinsamkeit und Geschlossenheit in die Bundestagswahl zu gehen.“

Der auf dem Parteitag zur Verabschiedung anstehende CSU-Wahlaufruf setze eigene Akzente und mache deutlich, dass die CSU eine eigenständige Partei sei. CDU und CSU gingen schwesterlich miteinander um, machten aber gelegentlich auch deutlich, dass sie keine Zwillingsschwestern seien. Er habe nie das Gefühl gehabt, dass das „selbstbewusste Auftreten der CSU verletzend ist oder irgendjemand Federn lassen musste“, sagte Guttenberg.