Umweltkommissar Stavros Dimas lobt die Rolle von Kanzlerin Angela Merkel. „Deutschland hat eine Führungsrolle und erfüllt sie auch“

Hamburg. EU-Umweltkommissar Stavros Dimas ist optimistisch, dass sich die Teilnehmer am Weltklimagipfel in Kopenhagen im Dezember auf ein neues Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung verständigen. „Ich bin überzeugt, dass Kopenhagen ein Erfolg wird“, sagte Dimas dem Hamburger Abendblatt (Donnerstag-Ausgabe).

Als Erfolg bezeichnete er „ein internationales und rechtlich verbindliches Folgeabkommen zum Kyoto-Protokoll“, das die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius begrenze. Das Abkommen müsse „umfassend, ehrgeizig und fair“ sein und Industrienationen wie Entwicklungsländer verpflichten, ihre Kohlendioxid-Emissionen zu verringern. Dimas mahnte: „Ohne die Beteiligung von China und der USA werden wir die Klimakrise nicht unter Kontrolle bringen.“

Der griechische EU-Kommissar lobte die Rolle von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kampf gegen den Klimawandel. „Deutschland hat eine Führungsrolle und erfüllt sie auch“, stellte Dimas fest. „Ohne die Kanzlerin gäbe es kein europäisches Klimapaket, das wir Ende des letzten Jahres beschlossen haben. Ich bin Angela Merkel sehr dankbar für ihr Engagement beim Klima.“

An der Vorreiterrolle der EU beim Klimaschutz bestehe „kein Zweifel“, betonte Dimas. Als Beispiele nannte er das Emissionshandelssystem und die EU-Richtlinie, die den CO2-Ausstoß von neuen Autos verbindlich reduziert. Kritik an der mangelnden Bereitschaft der Europäer, den Entwicklungsländern im Vorfeld des Gipfels konkrete Hilfen zuzusagen, wies Dimas zurück. „Europa stellt weltweit den größten Anteil an Entwicklungshilfe“, sagte er.

Zudem habe die EU einen Finanzierungsvorschlag zum Klimawandel gemacht. An den 100 Milliarden Euro, die die Entwicklungsländer im Jahr 2020 benötigten, werde sich die EU in fairer Weise beteiligen, so Dimas. „Wir scheuen uns nicht vor konkreten Hilfen. Auch hierbei sind und bleiben wir führend.“