In einer Internetbotschaft kündigen radikale Islamisten an, dass es einen blutigen Anschlag an einem Sonntag im Okober geben werde.

Frankfurt/Main. Erneut haben radikale Islamisten Drohungen gegen Deutschland ausgestoßen und zu Gewalt gegen unser Land aufgerufen. Am Wochenende hätten Kämpfer der Islamischen Bewegung Usbekistans (IMU) in Drohbotschaften deutsche Muslime zum „Heiligen Krieg“ aufgerufen, berichtet Welt Online . Zudem sei im Internet ein Anschlag an „einem Sonntag im Oktober“ angekündigt worden. Das Bundeskriminalamt (BKA) bestätigte unterdessen die Existenz der Botschaften. Diese seien Teil einer gegen Deutschland gerichteten Angstkampagne. Radikale Islamisten hatten in den vergangenen Wochen wiederholt Deuschland gedroht.

Das knapp einstündige Video der IMU, das „Welt Online“ nach eigenen Angaben vorliegt, zeigt die schon bekannten Bonner Brüder Mounir und Yassin Chouka. Zum ersten Mal tauchen demnach auch bislang unbekannte Dschihadisten aus Deutschland auf. Sie nennen sich „Abu Askar“ oder „Abu Safiyaa“ und werben für den Kampf gegen „Ungläubige“. Gezeigt würden in dem Propagandafilm hauptsächlich Kampfszenen im pakistanischen Grenzgebiet, das Alltagsleben in den Trainingslagern der IMU sowie eine längere Predigt von Yassin Chouka alias „Abu Ibrahim“. Offensichtlich werden in dem Trainingslager schon kleine Kinder im Umgang mit Schusswaffen geschult,. Sie erhielten islamistischen Unterricht. Auch mehrere blonde, europäisch wirkende Jungen seien zu sehen.

Derweil tauchte im Internet ein Text in arabischer Sprache auf,in dem mit einem blutigen Anschlag in Deutschland gedroht wird, der angeblich an einem Sonntag im Oktober stattfinden soll. Die Nachricht wurde auf einer islamistischen Seite hinterlassen, die in der Vergangenheit mehrfach Mitteilungen und Videos des Terrornetzwerks all Qaida verbreitete. Nach BKA-Angaben wird die Botschaften derzeit von Fachleuten untersucht. In den vergangenen Wochen waren mehrfach Video- und Audiobotschaften mit Drohungen gegen Deutschland im Internet aufgetaucht. „Diese Postings fügen sich als Ausfluss der Medienkampagne islamistischer Gruppen der vergangenen Wochen und Resonanz auf diese in das Lagebild ein“, sagte ein Sprecher des Bundeskriminalamtes. Damit solle die Bevölkerung verunsichert und eingeschüchtert werden.

Am Wochenende sorgten massive Sicherheitsvorkehrungen bei den Feiern zum Jahrestag der Deutschen Einheit und beim Münchener Oktoberfest für Aufsehen. Womöglich wegen Terrorandrohungen ging die Zahl der Besucher auf dem Oktoberfest zurück: Kamen in der ersten Woche 3,3 Millionen Gäste, waren es in der zweiten nur noch rund 2,4 Millionen. Nach mehreren islamistischen Drohvideos war am vergangenen Montag rund um die Theresienwiese ein Sicherheitsgürtel mit verschärften Kontrollen eingerichtet worden.

Am Donnerstag hatte die Polizei ein mutmaßliches al-QKaida-Mitglied in Offenbach bei Frankfurt festgenommen. Der 24-jährige Adnan V. wird verdächtigt, im Internet Propaganda für die Terroristen gemacht zu haben. Außerdem wurde nach Angaben der Ermittler in seiner Wohnung Material zum Bau einer Bombe gefunden. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch warnte derweil vor einer Aufweichung der Sicherheitsgesetze. „Wir haben großen Respekt vor Bürgerrechten. Aber es gehört zu den schützenswerten Rechten der Bürger dazu, nicht einem Anschlag zum Opfer zu fallen“, sagte Koch dem „Hamburger Abendblatt“ (Montag-Ausgabe).