Der Fall

Kristina Kellner freute sich auf ihr Designstudium, trotz eines knappen Budgets. "Zum Studienbeginn brauchte ich dringend ein Notebook", sagt die 21-Jährige. Sie stieß auf ein Online-Angebot speziell für Studenten. Ein komfortables MacBook von Apple. "Es klang verlockend." Offeriert wurden rund 15 Prozent Rabatt, doch dann begann der Ärger. Nach Erhalt des Notebooks und nachdem sie den vollen Kaufpreis bereits bezahlt hatte, sollte sie die Rechnung und die Studentenbescheinigung bei dem Unternehmen einreichen und dann die 15 Prozent Rabatt erstattet bekommen, rund 125 Euro. Das Notebook wurde zwar schnell geliefert, aber die Rechnung fehlte.

Kristina Kellner: "Ich habe immer wieder dort angerufen und um die Rechnung gebeten, vergebens." Erst zwei Monate nach Abschluss des Kaufvertrags kam das ersehnte Schriftstück schließlich bei ihr an. Das Unternehmen schrieb zugleich, dass nun leider die Rabattaktion abgelaufen sei; da sie zu spät nach einer Rechnung nachgefragt habe, gebe es auch kein Geld mehr zurück! Ihr Vater Andreas Kellner: "Das ist befremdlich. Ein Verschulden meiner Tochter für den Fristablauf liegt ja nicht vor, sie hatte jedoch keine Möglichkeit, die rechtzeitige Zustellung der Rechnung zu erzwingen. Alle anderen für den Rabatt erforderlichen Belege hätten rechtzeitig eingereicht werden können." Kristina Kellner ist verzweifelt, weil sie das Geld dringend braucht. "Die vielen Mails, die Telefonate, ich bin genervt."

Die Recherche

Bei Apple Deutschland ist man erstaunt über den Fall. Auch über die ergebnislosen Anfragen der Kundin beim Unternehmen. "Hier ging offenbar einiges schief", sagt Georg Albrecht, Sprecher von Apple Deutschland in München. Unverständlich ist eine E-Mail einer Apple-Mitarbeiterin aus Irland, es ist eine Antwort auf die wiederholte Bitte der Kellners um die Rechnung. Darin heißt es: Da sich die Studentin erstmals nach Ablauf der Rabattaktion bei Apple gemeldet habe, um die Rechnung anzufordern, habe die Kundenbetreuerin leider eine abweisende Antwort gegeben. Erstens: Kristina Kellner hatte ja zuvor schon mehrfach angefragt. Zweitens: Musste sie überhaupt eine Rechnung anfordern, nachdem sie ihr Notebook erhalten hatte? Apple-Sprecher Albrecht sagt dazu: "Nein, natürlich nicht", auch er ist ratlos über die verwirrende Auskunft seiner Kollegin an Kristina Kellner. "Normalerweise sollte die Rechnung dabei gewesen sein, als das Notebook geliefert wurde." Warum bekam die Studentin sie nicht schon mit dem Gerät? "Das ist schwer nachzuvollziehen", sagt Albrecht, "aber wir schicken jeden Tag so viele Rechnungen heraus, da könnte diese vergessen worden oder verloren gegangen sein."

Das Ergebnis

Apple entschuldigt sich bei Kristina Kellner telefonisch und zahlt, nachdem der Leser-Botschafter die Firma mit dem Fall konfrontiert hatte, sofort den vollen Rabatt aus, 125 Euro. Die Studentin: "Herzlichen Dank, ich kann das jetzt sehr gut gebrauchen."

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