Ehrgeizige Projekte für den nächsten Sommer geplant. 2012 sollen an Hafen und Alster die besten Leichtathleten und Schwimmer antreten.

Hamburg. Die Abstimmung mit den Füßen fiel eindeutig aus. Geschätzt 300.000 Zuschauer feierten am Wochenende in der Hamburger City die besten Triathleten der Welt und 10.000 Jedermänner. "Hamburg ist eine großartige Sportstadt", befand Olympiasieger Jan Frodeno, 29, aus Saarbrücken, und die australische Weltmeisterin Emma Moffatt, 26, stimmte begeistert zu: "Das Publikum hier ist einmalig." Jetzt wurden neue Pläne bekannt, wie Behörden, Verbände und Agenturen den sportlichen Ruf der Stadt weiter aufpolieren wollen. "Wir können noch die eine oder andere hochkarätige Sportveranstaltung verkraften", sagt Innen- und Sportsenator Michael Neumann (SPD).

Die Stadt als Stadion: Schon für den nächsten Sommer werden mehrere ehrgeizige Projekte geplant. In der HafenCity sollen in der Nähe des Cruise-Centers in einer mobilen Leichtathletik-Arena für bis zu 15 000 Zuschauer auf einer Kunststoffbahn Weltmeister und Olympiasieger über 100 Meter sprinten, weit und hoch springen.

"Das ist diese Art innovativer Ideen, die Hamburg als Sportstadt voranbringen", lobte Globetrotter-Manager Andreas Bartmann, Vizepräses der Handelskammer, bereits öffentlich das detaillierte Konzept des Hamburger Leichtathletik-Verbandes.

+++ Was Hamburgs sportlicher Ehrgeiz die Stadt kostet +++

Neben der HafenCity könnte auch die Binnenalster - wie schon beim Triathlon - für weitere Sportveranstaltungen genutzt werden. Angedacht sind ein Weltcup für Freiwasserschwimmer und Preisgeld-Sprintrennen über 400 Meter für die weltbesten Ruderer im Einer und Achter. In beiden Sportarten gehören Deutsche zur Weltspitze. Die Zuschauer könnten auf Schuten und Pontons oder auf Tribünen am Ufer die Wettbewerbe verfolgen. Neumann bevorzugt ein direktes Nacheinander: am Sonnabend die Schwimmer, am Sonntag die Ruderer - oder umgekehrt.

Gespräche mit nationalen Verbänden und Hamburger Vereinen will der Senator im August führen. Neumann: "Rudern und Schwimmen passen perfekt zu Hamburg. In beiden Disziplinen fehlen aber die dazugehörigen Spitzenevents." Vorgesehen ist, die Großereignisse in der Hamburg-typischen Mischung aus Schüler-, Breiten- und Spitzensport, dem weltweit beachteten "Hamburger Weg", zu inszenieren.

Um Hamburger und Auswärtige zusätzlich zum Mitmachen zu animieren, soll für die erfolgreiche Teilnahme am Marathon Ende April, am Triathlon im Juli, an den Cyclassics - dem Radrennen Mitte August - und dem Schwimm-Festival mutmaßlich Anfang September ein Preis ausgelobt werden: für den "Hamburg Man" oder die "Hamburg Woman". "Alle, die bei den vier Veranstaltungen das Ziel erreichen, könnten wir im Rathaus ehren", schlägt Neumann vor. Beim Marathon (13.000 Teilnehmer), Triathlon (10.000) und den Cyclassics (22.000) machten zuletzt 45.000 Freizeitsportler mit. Hunderttausende schauten ihnen jeweils zu.

Diese Premium-Events möchte die Bahrenfelder Agentur Upsolut mit einem Nachtlauf um die Reeperbahn - von 22 Uhr an einem Freitagabend bis um sechs Uhr am nächsten Morgen - ergänzen. "Wir müssen noch gezielter an junge Leute herankommen, sie fürs Sporttreiben begeistern. Das geht am besten in der Verbindung von Sport und Musik", sagt Geschäftsführer Frank Bertling. Seine Vorstellung: Zu Techno-Rhythmen sollen über die Hamburger Vergnügungsmeile im Laufschritt Runden gedreht werden.