Das planen die Bezirke 2013. Teil 6: Altona. Politiker fordern verbindliche Entscheidung. Erste Plandiskussion im Februar.

Was haben die Bezirke im Jahr 2013 vor? Welche Projekte und Bau vorhaben stehen an? Das Abendblatt stellt in einer Serie die Pläne aller sieben Bezirke vor. Heute: Altona.

1. Neuer Bezirksamtsleiter

Im Mai soll ein neuer Bezirksamtsleiter gewählt werden. Amtsinhaber Jürgen Warmke-Rose regiert seit 2007 und will nicht wieder antreten. Der 51 Jahre alte Jurist ist Hamburgs einziger "Bezirksbürgermeister" ohne SPD-Parteibuch. Ob das so bleibt? "Wir setzen uns dafür ein, dass diese Stelle durch einen kompetenten, in der Verwaltung erfahrenen und politisch denkenden Menschen besetzt wird", sagt Gesche Boehlich, Fraktionsvorsitzende der Grünen in Altona, dem Koalitionspartner der Sozialdemokraten. "Für uns zählt, dass er die Belange der Bevölkerung ernst nimmt, sogar ernster als das eigene Parteibuch. "Bitte keinen SPD-Filzkandidaten", fordert Sven Hielscher, stellvertretender Fraktionschef der CDU, "wie es sich mit Fraktionschef Thomas Adrian andeutet, der sich mit der üblichen SPD-Selbstbedienungsmentalität selbst ins Gespräch gebracht hat."

2. Neue Mitte Altona

Thomas Adrian, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Altonaer Rathaus, stellt nicht personelle, sondern politische Entscheidungen in den Mittelpunkt: Im kommenden Monat startet eine öffentliche Plandiskussion für den ersten Bauabschnitt des Projekts "Mitte Altona". "Wir erwarten, dass die Bahn AG darüber hinaus endlich eine verbindliche Entscheidung über die Verlagerung des Fernbahnhofs Altona trifft", verlangt Adrian. In den beiden Bauabschnitten auf dem alten Bahngelände im Herzen Altonas können etwa 3500 Wohnungen gebaut werden, davon rund 1600 im ersten Teil an der Harkortstraße südlich eines alten Eisenbahnviadukts. Als neuer Fernbahnhof ist Diebsteich im Gespräch.

3. Kombinationsbahn

Vom Senat erwartet nicht nur SPD-Fraktionschef Thomas Adrian Klarheit, ob und wann eine Verlagerung der Trabrennbahn am Volkspark stattfinden soll. Im Rathaus wird der Neubau einer Kombinationsbahn für Traber und Galopper im Horner Derby-Park vorangetrieben, doch gibt es weiterhin Probleme mit der Finanzierung und einem Betreiber.

Auf dem Areal des bisherigen Hippodroms in Bahrenfeld sollen Wohnungen entstehen, ähnlich wie um die Jahrtausendwende auf dem Gelände der früheren Trabrennbahn Farmsen

4. A-7-Deckel

Ein Verkauf des verkehrsgünstig gelegenen Grundstücks neben der Autobahn könnte Geld für einen Deckel über die A 7 bringen. Der Senat will eine aktualisierte Planung vorlegen, für die im Lauf des Jahres das Planstellungsverfahren für den Altonaer Teil beginnen wird. "Es muss endlich eine Klärung der tatsächlichen Deckellänge geben", sagt CDU-Mann Sven Hielscher. "Der Senat darf hier keine Schwäche zeigen. Das Planfeststellungsverfahren muss durchgeführt werden, damit der Bau beginnen kann", fordert Grünen-Politikerin Gesche Boehlich. Das Projekt aus Kostengründen aufs Eis zu legen sei ein Fehler, den der Senat nicht zulassen dürfe.

5. Wohnungsbau

Nachdem das Bezirksamt Altona im vergangenen Jahr 1856 neue Wohnungen genehmigt hat, sollen 2013 mehr als 900 weitere Genehmigungen hinzukommen. So sollen in Rissen 230, am Celsiusweg in Bahrenfeld 150 sowie an der Thadenstraße in Altona-Altstadt 90 Wohneinheiten nah am Kiez entstehen. "Mit Spannung und Freude blicke ich in Richtung Eröffnung des Bürgerhauses Osdorf und auf den Fortgang der Bautätigkeit rund um Ikea", sagt Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose. Der Rohbau soll bis zum Jahresende fertig sein. Parallel sollen die Grünanlagen weiterentwickelt werden.

Stichworte sind die Umgestaltung des Walter-Möller-Parks zwischen Fischmarkt und S-Bahnhof Holstenstraße, neue Sportanlagen des SV Lurup und der Schutz der Feldmark in Osdorf. Dagegen stehen die Gewächshäuser im Jenischpark wohl endgültig vor dem Abriss.