Seit Jahren schwelt der Streit um die Gebäude an der Elbtreppe 5-15. Die Bezirksverwaltung Altona fordert ein neues Gutachten.

Hamburg. Wo heute Elbblick teuer erkauft werden muss, gilt das "Heuburg"-Ensemble von Neumühlen als letztes Zeugnis der früher eher schlichten Wohnbauten am Elbufer. Doch seit Jahren schon gibt es Streit zwischen den 25 Mietern, der Stadt und der städtischen Saga über Abriss, Teilabriss oder Erhalt der fünf gut 120 Jahren alten Gebäude an der Elbtreppe 5-15. Zumindest die Bezirksversammlung in Altona scheint sich in diesem jahrelangen Tauziehen nun neu positioniert zu haben: Danach wird die Kulturbehörde aufgefordert, ein neues Gutachten zu erstellen, um die "Heuburg" als Ensemble unter Denkmalschutz zu stellen.

Hintergrund sind zwei gegenteilige Gutachten zu den Häusern, die teilweise gar nicht mehr bewohnt und streckenweise reichlich marode sind, weil nach Auffassung der Mieterinitiative zu wenig in die Renovierung investiert wurde. Was nicht verwunderlich ist, weil drei der Gebäude abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden sollen. In einer relativ kurzen Stellungsnahme der Kulturbehörde sind ausgerechnet nur die Häuser als denkmalwürdig aufgeführt, die sowie so erhalten bleiben sollen. Ein Gegengutachten der Mieter kommt aber zu einem ganz anderen Ergebnis: Danach sei das gesamte Ensemble schützenswert.

Der neue Vorstoß der Bezirkspolitik reicht der Mieterinitiative allerdings nicht aus. "Man hätte weiter gehen können, im Grunde wird hier nur der Schwarze Peter an die Kulturbehörde geschoben", sagt ihr Sprecher Karsten Schnoor. Tatsächlich hätte die Bezirkspolitik, wenn sie denn tatsächlich die Häuser komplett erhalten will, mit Ablehnungen von Bau- oder Abrissgenehmigungen ein schärferes Mittel in der Hand. Nun aber wird abgewartet, ob die Behörde ein neues Gutachten erstellt. Und wenn ja, wie dieses ausfällt. Mietersprecher Schnoor: "Der Ausgang bleibt daher offen - wie schon seit so viele Jahren." Jahre, in denen die Gebäude offenbar immer maroder geworden sind.