Linien U 2 und S 1, S 2 und S 3 sind gesperrt - und damit zwei Hauptverkehrsachsen. Zeitgleich viele Baustellen auf den Straßen.

Hamburg . Die Pendler müssen sich in den kommenden beiden Wochen auf Geduldsproben einstellen. Da es während der Schulferien erfahrungsgemäß etwa ein Viertel weniger Fahrgäste gibt, haben sowohl die Hochbahn als auch die Deutsche Bahn für zwei ihrer wichtigsten Strecken umfangreiche Baumaßnahmen geplant. Betroffen sind die Linie U 2 in Niendorf und Eimsbüttel (seit Freitag) und der S-Bahn-Citytunnel, der Altona mit dem Hautbahnhof verbindet (ab Montag). Das eine ist eine wichtige Nord-Süd- das andere eine wichtige Ost-West-Achse.

Mit den beiden Streckensperrungen ist es aber nicht getan. Ferienzeit ist offenbar Bauarbeitenzeit: Auch auf Hamburgs Straßen wird mit dem beginnenden Frühling viel gearbeitet - sogar auf den Ausweichstrecken für die gesperrten Nahverkehrslinien. So musste für Umbauarbeiten an der U-Bahn-Station Christuskirche beispielsweise die Linksabbiegerspur in Richtung Hohe Weide gesperrt werden. Auch die Bauarbeiten zur Busbeschleunigung auf der Strecke der Metrobusline 5 dauern an.

In Altona haben am Freitag Leitungsbauarbeiten in der Stresemannstraße zwischen der Harkort- und der Holstenstraße begonnen (siehe Text unten). Zusätzlich gibt es Bauarbeiten in der Helgoländer Allee zwischen Millerntorplatz und Bei den St. Pauli Landungsbrücken, wofür die Fahrbahn von zwei auf einen Streifen verengt wird. Gleiches gilt für die St. Pauli Hafenstraße zwischen Balduintreppe und Davidstreppe: Auch hier ist nur ein Fahrstreifen frei. Weitere kleinere Baustellen gibt es an den Straßen Vorsetzen, in der Simon-von-Utrecht-Straße, in der Straße Neuer Kamp, in der Ludwig-Erhard-Straße und am Großen Burstah.

Das Abendblatt erklärt, was man über die Sperrungen, die Umleitungen und die Gründe der Bauarbeiten unbedingt wissen sollte.

Was wird wann gesperrt?

S-Bahn: Von Montag, 4. März, Betriebsbeginn, bis einschließlich Sonntag, 17. März, Betriebsschluss, wird der S-Bahn-Citytunnel zwischen Altona und Hamburg Hauptbahnhof gesperrt. Betroffen sind dadurch vor allem die Linien S 1, S 2 und S 3 mit ihren Haltestellen Jungfernstieg, Stadthausbrücke, Landungsbrücken, Reeperbahn und Königsstraße. Diese Haltestellen werden während der Sperrung nicht angefahren. Die Züge der Linie S 1 werden als S 11 und die Züge der Linie S 3 als S 31 zwischen Altona und Hauptbahnhof über die Haltestellen Sternschanze und Dammtor umgeleitet. Die Bahnen der Linien S 11 und S 2 fallen in dieser Zeit aus.

Die Züge der Linie S 31 fahren nur zwischen Neugraben/Harburg Rathaus und Hauptbahnhof. Auf der Linie S 21 fahren die Wagen im Nachtverkehr ab und bis Elbgaustraße statt Altona. Ebenfalls betroffen sind Züge der Linie A 1 der AKN. Von Montag, 4., bis einschließlich Freitag, 15. März, enden und beginnen alle Fahrten der Linie A 1 in Eidelstedt. Die Fahrten der AKN zum Hauptbahnhof müssen ausfallen. Dies betrifft die Züge um 8.22 Uhr und um 9.02 Uhr ab Eidelstedt.

U-Bahn: Die Sperrung erfolgt zwischen den Haltestellen Hagenbecks Tierpark und Schlump von Freitag, 1. März, 22 Uhr, bis Sonntag, 17. März, Betriebsschluss. Betroffen sind die Haltestellen Lutterothstraße, Osterstraße, Emilienstraße und Christuskirche.

Wie fährt der Ersatzverkehr?

S-Bahn: Während der Sperrung werden im Zehnminutentakt Busse zwischen Altona und der U-Bahn-Station Baumwall eingesetzt. Die Ersatzbusse fahren die Stationen Königstraße, Reeperbahn, Landungsbrücken und Baumwall an. Fahrgäste mit dem Ziel Stadthausbrücke fahren vom Baumwall aus mit der Linie U 3 bis Rödingsmarkt und gehen dann zu Fuß zur Stadthausbrücke. Fahrgäste mit dem Ziel Jungfernstieg, steigen in die Linie U 3 um und fahren bis Hamburg Rathaus. Die Haltestelle Hauptbahnhof ist ebenfalls vom Baumwall aus mit der U 3 zu erreichen. Zu den ersten und letzten S-Bahn-Zügen, die vor und nach den Zeiten der U-Bahn fahren (vor 4 Uhr morgens), wird der Busersatzverkehr bis Hauptbahnhof verlängert.

U-Bahn: Die Hochbahn setzt einen Ersatzverkehr mit Bussen ein, der zwischen den Haltestellen Hagenbecks Tierpark und Schlump die gesperrten Haltestellen bedient. Die Bushaltestellen befinden sich immer jeweils in unmittelbarer Nähe der Eingänge zur U-Bahn. Die Busse fahren jeweils im Takt der U-Bahn. Die Fahrzeiten können sich je nach Verkehrslage um bis zu 20 Minuten verlängern.

Welche Alternativen gibt es?

S-Bahn: Fahrgäste, die nicht direkt eine der gesperrten Haltestellen anfahren wollen, sondern auf den betroffenen S-Bahn-Linien zu anderen Zielen zwischen Wedel oder Pinneberg und Aumühle, Ohlsdorf, Poppenbüttel und dem Airport kommen möchten, können die umgeleiteten S-Bahn-Linien nutzen, die über die sogenannte Dammtorlinie die Innenstadt anfahren. Haltestellen, die diese Linie bedient: Holstenstraße, Sternschanze, Dammtor.

U-Bahn: Fahrgästen, die mit der U 2 zwischen Niendorf und der Innenstadt pendeln wollen, empfiehlt die Hochbahn, an der Haltestelle Niendorf Markt in den Bus der Linie 5 umzusteigen. Dieser trifft an der Haltestelle Gänsemarkt wieder auf die Linie U 2. Zwischen den Haltestellen Niendorf Nord und Hagenbecks Tierpark fährt die U-Bahn im Fünfminutentakt.

Warum wird die Linie gesperrt?

S-Bahn: Im rund 5,8 Kilometer langen Citytunnel werden die Weichen erneuert und Gleise ausgetauscht. Außerdem wird die Haltestelle Königsstraße teilsaniert. Hier sind durch einen Wasserschaden die Wandfliesen zum Teil beschädigt und werden ausgetauscht. Da die Arbeiter anders als bei Gleisbauarbeiten in Außenbereichen nicht Gleisteile vormontieren können, sondern alle Arbeiten vor Ort gemacht werden müssen, reicht es nicht, die Strecke nur nachts zu sperren. Die Arbeiten am Citytunnel werden bis zum 2. April andauern. Nach der Vollsperrung in den Frühjahrsferien sind dann aber nur noch jeweils Teilsperrungen notwendig.

U-Bahn: Die Hochbahn wird in den beiden Wochen die drei Haltestellen Osterstraße, Emilienstraße und Christuskirche barrierefrei ausbauen. Da dafür unter anderem Abbrucharbeiten und eine Teilerhöhung der Bahnsteige notwendig sind, können die Arbeiten nicht während des laufenden Betriebs durchgeführt werden. Bis 2015 sollen insgesamt 16 Haltestellen barrierefrei ausgebaut werden. Bislang ist nicht einmal jede zweite Haltestelle behindertengerecht.

Wie viele Fahrgäste sind betroffen?

S-Bahn: Schätzungen hat die S-Bahn Hamburg nur für die Fahrgäste, die die S-Bahn-Linien S 1, S 2 und S 3 insgesamt benutzen: Das sind 300.000 bis 400.000 Personen.

U-Bahn: Nach Schätzungen der Hamburger Hochbahn werden 30.000 Fahrgäste täglich von der Sperrung betroffen sein.