Die Senatsvorgaben wurden klar übertroffen. Der Spitzenreiter bei den Baugenehmigungen ist der Bezirk Nord. Nur Bergedorf hinkt hinterher.

Hamburg. Schon die 8060 Baugenehmigungen in den ersten elf Monaten 2012 waren eine Erfolgsmeldung, jetzt ist die Zahl nochmals deutlich gestiegen. Insgesamt haben die Hamburger Bezirke im vergangenen Jahr 8731 Wohnungen genehmigt. Damit sei das im "Vertrag für Hamburg" zwischen dem Senat und den Bezirken vereinbarte Ziel, jedes Jahr 6000 Wohnungen auf den Weg zu bringen, bei Weitem übertroffen, hieß es in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. "Auf dieses Ergebnis können wir alle stolz sein", sagte Senatorin Jutta Blankau (SPD) am Montag. Jetzt käme es darauf an, dass daraus auch attraktive und bezahlbare Wohnungen werden.

Die Zahlen, wie viele Wohnungen fertiggestellt wurden, liegen erst im Frühjahr vor. Sie werden nicht von den Bezirken, sondern vom Statistikamt Nord erhoben. Schätzungen zufolge werden es zwischen 4500 und 4800 Wohnungen sein. Zum Vergleich: 2011 waren 6811 Genehmigungen erteilt worden, bezugsfertig wurden 3729 Wohneinheiten.

Spitzenreiter bei den Baugenehmigungen ist der Bezirk Nord mit 2023 positiven Bescheiden, das sind mehr als doppelt so viele, wie die Vorgabe vorsah. Dort wurden viele kleine Projekte genehmigt. Zu den größeren gehört das Vorhaben Dorothea-Kasten-Straße mit 132 Wohneinheiten. Auch im nächsten Jahr stehen die Bauherren in den Startlöchern: unter anderem das Pergolenviertel in Winterhude/Barmbek-Nord mit 1350 Wohnungen. Auch der Bezirk Altona liegt mit 1856 Genehmigungen deutlich über den Soll von 900. Unter anderem entstehen 175 geförderte Wohnungen am Jan-Külper-Weg in Lurup. Auch der Großteil der Wohnungen im Othmarschenpark ist genehmigt. Platz drei belegt Wandsbek mit 1374 (1100), es folgen Eimsbüttel mit 1223 (700) und Hamburg-Mitte mit 1004 (750). Harburg hat mit nunmehr 744 Genehmigungen inzwischen auch die Grenze von 700 überschritten. In Bergedorf kamen im Dezember 16 Bescheide dazu. Es ist der einzige Bezirk, wo es mit 469 Genehmigungen nicht gelang, die Vorgabe von 600 zu erfüllen.

Trotz der positiven Entwicklung gibt es auch Kritik. Politiker von CDU und Grünen fordern mehr Transparenz im Meldeverfahren. So müssten die Abbrüche und Wohnungszusammenlegungen berücksichtigt werden. Der grüne Wohnungsbauexperte Olaf Duge verwies zudem darauf, dass Bauanträge teilweise auch aus spekulativen Gründen gestellt würden.