Mitglieder der “Operation Garten Eden“ ketteten sich mit Masken bekleidet an die Treppe des Apple-Stores am Jungfernstieg in Hamburg fest.

Hamburg. Deutschlands größter Apple-Store in Hamburg ist das Ziel von Anhängern der Occupy-Bewegung gewesen. Während einer Protestaktion am Sonnabendnachmittag besetzten acht Aktivisten das Geschäft am Jungfernstieg - zwei ketteten sich an ein Geländer, die anderen sechs Protestler schmissen Flugblätter von der Galerie im ersten Stock, machten mit Handlautsprechern auf sich aufmerksam.

Die Aktivisten verlangten Fairness für die angeblich geringen Löhne bei den Zulieferern der teuren Apple-Produkte. "Wir empören uns über Ausbeutung und Profit", hieß es auf den Flugblättern. Der Konzern verstoße gegen Menschenrechte und zerstöre eine soziale, verantwortungsvolle und nachhaltige Gesellschaft.

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Der Hausherr rief daraufhin die Polizei, die den Globalisierungsgegnern Platzverweise erteilte. Zwei Personen kamen in Gewahrsam, sagte Polizeisprecher Andreas Schöpflin auf Nachfrage. Bei dem Einsatz wurde eine Beamtin am Knie leicht verletzt, als sie versuchte, die Situation zu klären. Ein Aktivist erhielt eine Anzeige wegen Widerstands gegen Vollzugsbeamte. Der Apple-Store musste nach der Aktion vorübergehend geschlossen werden. Enttäuschte Kunden warteten frierend vor dem Eingang.

Die Occupy-Bewegung kritisiert soziale Ungleichheit. Ihre zahlreichen Anhänger protestieren vor allem gegen Banken in den Metropolen Europas und den USA. In Hamburg haben sie ein Zeltlager auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz aufgeschlagen, mit Blick auf die Büros der HSH Nordbank. Trotz winterlicher Minusgrade sollen bis zu 15 Globalisierungsgegner auch in der Nacht in den Zelten in der Innenstadt ausharren.