Berlin. Wir sind zurück, gelandet in Deutschland. Und vielleicht beginnt für uns jetzt der schwerste Teil unserer Reise Wir sahen die Trümmer, die Bagger, die Rettungsteams. Wir sprachen mit den Hoffenden, hörten den Verzweifelten zu. Fast eine Woche lang waren wir Beobachter dieser Katastrophe, die uns selbst nicht neutral ließ. Nicht kalt ließ.
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Doch nun sind wir weg. Zurück in Deutschland, in dem es keine Erdbeben gibt, keine Zehntausende Tote. In dem wir in unsere warmen Wohnungen zurückkehren – und zugleich wissen wir, dass viele Millionen Menschen ihr Zuhause in der Türkei und Syrien gerade verloren haben. Wir gehen – und wir lassen die Menschen zurück. Ein bisschen fühlt sich das an, als würden wir sie allein lassen. Im Stich lassen.
Nach dem Erdbeben: Die Türkei und Syrien brauchen die Welt
Reporter haben keine Bagger, keine Spürhunde. Wir können nur berichten. Notizblock, Fotokamera, die Zeitungen und Online-Portale – das sind unsere Hilfsmittel, um Öffentlichkeit zu erzeugen. Um Aufmerksamkeit auf diese Erdbeben-Katastrophe zu lenken. Damit Menschen nicht in Vergessenheit geraten.
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Wir erlebten vor allem: Räumen, retten, bergen. Die kommenden Monate werden die Menschen in der Türkei und Syrien weiter damit beschäftigt sein, die Trümmer dieses Erdbebens Beiseite zu schaffen. Die Politik steht vor der Herausforderung, Unterkünfte für Millionen Menschen zu schaffen. Wieder werden Familien fliehen müssen.
Die Türkei, und schon gar nicht Syrien, wird das ohne internationale Hilfe schaffen. Kein Land kann eine solche Katastrophe allein bewältigen. Die Welt wird weiter hinschauen müssen.
Lesen Sie auch die anderen Folgen:
- Reporter Tagebuch, Tag 1: So war das Ankommen im Erdbebengebiet
- Reporter-Tagebuch, Tag 2: Rettungsaktion im Erdbebengebiet
- Reporter-Tagebuch, Tag 3: Räumen, retten, bergen – immer wieder
- Reporter-Tagebuch, Tag 4: Die Schrecken des Bebens
- Reporter-Tagebuch, Tag 5: Unser Puls schießt nach oben
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