Berlin. Experten warnen vor Schnee und Frost in der Türkei und Syrien. Das Wetter könnte die Rettung nach der Erdbeben-Katastrophe erschweren.

Das schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien hat Tausende Menschenleben gefordert. Und noch immer werden viele Menschen vermisst. Zahlreiche seien zudem verletzt, berichtet die Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf lokale Behörden. Die Retter suchen nach Vermissten und behandeln die Verletzten – eine Mammutaufgabe. Mehrere Länder haben der Türkei mittlerweile ihre Hilfe zugesichert – etwa Israel.

Nach Erdbeben in der Türkei und Syrien: Meteorologen warnen vor Schnee und Frost

Auch Deutschland möchte seinen NATO-Partner unterstützen. Über konkrete Schritte werde nachgedacht, hieß es zunächst von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf Twitter. Diese internationale Unterstützung können beide Länder gut gebrauchen – zumal das Wetter in den vom Erdbeben betroffenen Regionen in der Türkei und Syrien die Rettungsarbeiten erschweren könnte. Schon jetzt sind Regen und in einigen Teilen auch Schneeregen ein Problem. Schon am Sonntag wurde eine Warnung veröffentlicht.

Die meteorologische Generaldirektion warnte in dieser Meldung vor starken Schneefällen, Regen, Sturm und Vereisungen – primär in Istanbul. Doch auch in anderen Regionen der Türkei könnte das Wetter übel mitspielen. Klimatologe Karsten Brandt von "Donnerwetter.de" ist deshalb in Sorge – er warnt vor Kaltluft und Schnee in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten in der Türkei und Syrien. Brandt im Gespräch mit "Bild": "Besonders die jetzt betroffenen Gebiete um Gaziantep, Kilis und Dyabarkir bekommen 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee und minus 10 Grad in der Nacht."

Experte zu Wetter in der Türkei und Syrien – "Das wird viele weitere Opfer fordern"

Brandt ist sich sicher: "Das wird viele weitere Opfer fordern." Auch in Istanbul müssen sich die Menschen auf frostige Tage und Nächte einstellen. In der Hauptstadt der Türkei sind bis zu 40 Zentimeter Schnee möglich und die Temperaturen sinken auf Werte zwischen ein und drei Grad. Brandt bezeichnet die Wetterlage als einen "Schneesturm", wie er alle drei bis fünf Jahre vorkomme. Nur aktuell kommt er zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Der Klimatologe ist dabei nicht der einzige besorgte Experte.

Auch der aus seinen Videos bekannte Meteorologe Dominik Jung von "wetter.net" warnt vor der Wetterlage in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten in der Türkei und Syrien. Heute seien noch Temperaturen im Plusbereich zwischen null bis fünf Grad möglich. Doch schon morgen könnte sich das Blatt für die Menschen in den betroffenen Regionen wenden. Jung spricht von "Dauerfrost" ab 7. Februar und fasst zusammen: "Das sind keine guten Wetteraussichten in der Erdbebenregion."

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Wetter nach Erdbeben-Katastrophe: Schnee und Sturm erschweren Rettungsarbeit

Genau wie Brandt prognostiziert auch Jung starken Schneefall – primär in Anatolien und im Osten der Türkei. Die Menschen rund um das Schwarze Meer müssen sich zudem auf starken Regenfall sowie Sturm einstellen. Die "Bild-Zeitung" berichtet unter Berufung auf Behörden, dass diese Winde eine Geschwindigkeit von bis zu 75 Kilometern pro Stunde erreichen können. Sollten diese Wetterprognosen tatsächlich so eintreten, könnte das die laufenden Rettungsarbeiten in der Türkei und Syrien massiv erschweren.

Zwei Erdbeben hatten am Montagmorgen die Türkei nahe an der Grenze zu Syrien erschüttert. Das erste Erdbeben mit einer Stärke von 7,8 (Magnitude) hatte am 6. Februar zunächst den Südosten der Türkei erschüttert. Das Epizentrum der ersten Erschütterung hatte Informationen der Katastrophenschutzbehörde Afad zufolge in der Grenzstadt Kahramanmaras gelegen. Das zweite Erdbeben der Stärke 6,6 wurde kurz darauf in der Provinz Gaziantep gemessen. Es folgte am Vormittag ein drittes Beben der Stärke 7,5 in der Südosttürkei.