Nach “Irene“ sind in den USA noch tausende Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. In China und Taiwan wütet Tropensturm “Nanmadol“.

Newfane/Manila. Auch Tage nach dem Durchzug des Wirbelsturms "Irene“ ist in vielen Gebieten an der US-Ostküste noch keine Entwarnung gegeben worden: Dutzende Orte waren durch Hochwasser und Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten und mussten aus der Luft versorgt werden, weil Straßen überspült und Brücken von der Wassermassen weggerissen wurden. In Vermont fiel bis zu 28 Zentimeter Regen. Häuser wurden aus ihrem Fundament gerissen und Bäume entwurzelt. Bei dem Unwetter kamen im Vermont mindestens drei Menschen ums Leben.

"Es kam so schnell und der Schaden ist so groß", sagte die Direktorin des Freizeitzentrums in Newfane, Gail Devine. Die Hubschrauber der Nationalgarde brachten Lebensmittel und Wasser in die betroffenen Ortschaften. Die Gegend sei bergig, daher gebe es nicht überfall Möglichkeiten zum Landen, erklärte ein Sprecher der Rettungsdienste, Mark Bosma. In den Orten fielen Telefon- und Internetverbindungen aus.

In Rochester standen die Menschen vor einem Supermarkt Schlange. Ein Bewohner, Liam McKinley, sagte per Mobiltelefon, die Restaurants und auch der Supermarkt verteilten Lebensmittel, um sie nicht verderben zu lassen. McKinley erklärte, die Behörden hätten die Menschen rechtzeitig gewarnt. "Aber wir haben das glaube ich hier in Vermont nicht erwartet und uns nicht darauf vorbereitet", sagte er. "Wir haben die Warnungen gehört, aber wir haben sie einfach nicht ernst genommen."

Mehr als 2,5 Millionen Menschen ohne Strom

In Kanada wurde noch ein Autofahrer vermisst, nachdem zwei Autos nordöstlich von Montreal vom Wasser mitgerissen worden waren. In der Region von North Carolina bis Maine waren am Dienstag noch immer mehr als 2,5 Millionen Menschen ohne Strom.

Im Atlantik gewann unterdessen der Tropensturm "Katia" an Kraft und könnte sich Vorhersagen zufolge am heutigen Mittwoch zu einem Hurrikan entwickeln. Am späten Dienstag erreichte der Tropensturm Windgeschwindigkeiten von 97 Kilometern pro Stunde und befand sich rund 1.420 Kilometer westlich der Kapverdischen Inseln.

+++ Verfolgen Sie den Weg des neuen Tropensturms "Katia" hier +++

Der Meteorologe Michael Brennan sagte, der Sturm könnte die Karibik treffen. Noch sei jedoch nicht abzuschätzen, ob er auch die USA erreichen könnte.

+++ Die Hurrikan-Stärken der Saffir-Simpson-Skala +++

27 Tote auf Philippinen und Taiwan bei Tropensturm "Nanmadol"

Insgesamt 27 Menschen sind bei dem Tropensturm „Nanmadol“ auf den Philippinen und Taiwan ums Leben gekommen. Auf den Philippinen waren laut Zivilschutz am Mittwoch 26 Menschen dem Sturm zum Opfer gefallen. Auch auf der Insel Taiwan vor dem chinesischen Festland ist ein Mensch getötet worden. In China mussten Tausende Menschen an der Ostküste ihre Häuser verlassen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.

In der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh begannen Einsatzkräfte mit den Aufräumarbeiten. Behörden forderten mehr Hilfe, damit das Wasser abgepumpt und zerstörte Straßen repariert werden könnten. Zahlreiche Ortschaften waren noch überflutet. Mehr als 2000 Menschen mussten ihre Häuser wegen Erdrutschen und Überschwemmungen verlassen. Viele waren noch ohne Strom. „Nanmadol“ hatte zuvor auf den Philippinen gewütet. Dort mussten mehr als 300 000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Das Unwetter hat enorme Schäden in der Landwirtschaft und Infrastruktur in den betroffenen Ländern angerichtet.

+++ Tropische Wirbelstürme - Hurrikan, Taifun, Zyklon +++

„Nanmadol“ zog am Dienstag über das chinesische Festland durch die südöstliche Provinz Fujian. Der Tropensturm solle noch bis kommenden Freitag andauern, berichtete Xinhua weiter und berief sich auf örtliche Wetterbehörden.

Taifune sind Wirbelstürme, die über den Ozeanen nahe Taiwan, China, Japan, Vietnam oder den Philippinen regelmäßig von Juli bis November wüten.

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