Bereits im Juni war die Hochwasserlage in China sehr angespannt. Nach sintflutartigen Regenfällen wurde jetzt auch am Jangtse-Strom Alarm gegeben.

Peking. Bei schweren Überschwemmungen sind in China in den vergangenen drei Wochen mindestens 57 Menschen ums Leben gekommen. 29 würden noch vermisst, berichtete am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua das Verwaltungsministerium in Peking. Mehr als zwölf Millionen Menschen seien betroffen. Mehr als 1,2 Millionen Menschen seien in den Provinzen Henan, Shaanxi, Hubei und Sichuan bei Evakuierungen in Sicherheit gebracht worden.

Zehntausende Häuser seien zerstört, berichtete Xinhua. Der direkte wirtschaftliche Schaden wurde auf 17 Milliarden Yuan - umgerechnet 1,9 Milliarden Euro - beziffert. Mehr als 650.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen seien betroffen. Das Ministerium hat nach eigenen Angaben tausende Zelte sowie wattierte Decken und Kleidung in die Überschwemmungsgebiete bringen lassen.

Nach sintflutartigen Regenfällen wurde auch am Jangtse-Strom Hochwasseralarm gegeben. Die höchste Flutwelle dieses Jahres steuerte auf den Drei-Schluchten-Damm zu, wie Xinhua berichtete. Der Wasserstand in dem Reservoir stieg auf 160 Meter, 16 Meter unter der kritischen Grenze. Seit Montag werden aus Sicherheitsgründen 21.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgelassen.