Tropensturm “Irene“ überflutete zwar Teile New Yorks, doch die erwartete Katastrophe blieb aus. An der Ost-Küste starben 15 Menschen in dem Unwetter.

Miami. Die USA zittern weiter vor Hurrikan "Irene". Am Sonnabend erreichte der gigantische Wirbelsturm mit Geschwindigkeiten von mehr als 140 Stundenkilometern in North Carolina die Ostküste der Vereinigten Staaten. Bereits mehrere Menschen fielen "Irene" zum Opfer. 1,4 Millionen Menschen waren zeitweise ohne Strom. Die Metropolen Boston, Washington, Philadelphia und New York bereiteten sich mit Evakuierungen auf das Schlimmste vor. In der Nacht zu Sonntag (Ortszeit) wurde der Hurrikan in New York erwartet. Dort wurden erstmals in der Geschichte der Stadt die U-Bahn mit ihren 468 Stationen komplett geschlossen. Auch die 324 Buslinien der Stadt wurden eingestellt. Mehr als 10.000 Flüge wurden gestrichen, die drei Flughäfen der Stadt geschlossen. US-Präsident Barack Obama schwört seine Landsleute auf "lange 72 Stunden" ein. Lesen Sie hier die neuesten Entwicklungen zum Hurrikan "Irene":

+++Hier sehen Sie, wo sich "Irene" gerade befindet+++

20.18 Uhr: Langsam kehrt Alltag in New York ein. In Harlem an der nördlichen Spitze Manhattans kommen die Menschen nach und nach aus ihren verbarrikadierten Wohnungen. Hier ist nicht einmal eine Mülltonne umgefallen. Während der Süden Manhattans noch mit Überflutungen und Stromausfall zu kämpfen hat, ist in Harlem alles friedlich. Einige Geschäfte haben wieder geöffnet. Die Menschen aus der Nachbarschaft kaufen Kaffee, Sandwiches und Schokoriegel – wie immer.

19.47 Uhr: Die New Yorker Börse ist nach eigener Aussage bereit, am Montag wieder den Handel zu eröffnen. Das Gebäude an der Wall Street sowie alle Systeme seien funktionsfähig, sagte ein Börsensprecher. Das letzte Wort in der Angelegenheit hat allerdings die Börsenaufsicht SEC. So war am Sonntag noch nicht klar, ob nach dem Wirbelsturm "Irene" alle Mitarbeiter ins Zentrum Manhattans gelangen können, da der New Yorker Nahverkehrsbetrieb wegen des Unwetters stillgelegt wurde und nicht feststand, ob U-Bahnen und Pendlerzüge den Betrieb vor Montagnachmittag wieder aufnehmen würden.

18.58 Uhr: Tropensturm "Irene" hat weitere Todesopfer gefordert. Laut dem Fernsehsender CNN hat das Unwetter mindestens 15 Menschen in den Tod gerissen. Alleine im Bundesstaat North Carolina hätten sechs Menschen ihr Leben verloren, im benachbarten Virginia vier, berichtete der Sender am Sonntag unter Berufung auf Einsatzkräfte. In den Staaten Connecticut, Maryland und Florida habe es je einen Toten gegeben. Nach Angaben von New Jerseys Gouverneur Chris Christie kamen in seinem Staat zudem zwei Menschen ums Leben.

18.16 Uhr: Laut US-Behörden hat New York das Schlimmste hinter sich. Dennoch berge das Unwettersystem weiterhin Gefahren. „Wir sind noch nicht über den Berg“, sagte Heimatschutzministerin Janet Napolitano. Der Sturm bleibe „groß und potenziell gefährlich“, warnte sie. „Irene“ zieht derzeit weiter in die Neuengland-Staaten im äußersten Nordosten der USA.

18.09 Uhr: Air Berlin will am Montag wieder von Berlin Tegel nach New York fliegen. Die Fluggesellschaft geht davon aus, dass die für Montagvormittag (10 Uhr) vorgesehene Direktverbindung eingehalten werden kann, sagte eine Air-Berlin-Sprecherin. Wegen des Wirbelsturms hatten deutsche Fluggesellschaften am Sonntag zahlreiche Flüge nach Amerika gestrichen.

17.30 Uhr: Die Gebäude scheinen intakt, die meisten Autos stehen an ihrem gewohnten Platz. Die großen Verkehrsadern blieben zum größten Teil von herunterkommenden Ästen verschont. Die Aufräumarbeiten beginnen, Nachbarn helfen sich gegenseitig, Straßen und Gärten wieder frei zu räumen. Die Baustelle des World Trade Center scheint auf den ersten Blick unbeschädigt, auch wenn hier an der Südspitze Manhattans immer noch ein kräftiger Wind wehte. An der Promenade des Hudson River flanierten schon wieder die ersten New Yorker.

17.24 Uhr: Aufatmen in New York: Nach stundenlangem Wüten lässt "Irene" die Millionen-Metropole langsam hinter sich. Anscheinend sind die Schäden geringer als befürchtet ausgefallen. Meldungen über Todesopfer in der Stadt gibt es nicht. Von einer Entwarnung sind die Behörden aber weit entfernt. Angebrochene Bäume oder loses Material von Häusern bleiben eine tödliche Gefahr.

16.42 Uhr: Die Zahl der Todesopfer ist gestiegen. "Irene" forderte an der US-Ostküste mittlerweile elf Menschenleben, darunter auch zwei Kinder. Ein elfjähriger Junge starb im Staat Virginia, als ein Baum auf ein Haus stürzte. In North Carolina wurde ein Kind bei einem Autounfall auf einer Kreuzung getötet, an der die Ampeln nicht in Betrieb waren. Weitere Menschen starben durch umstürzende Bäume, herabfallende Äste oder starken Wellengang.

16.34 Uhr: Der Himmel über New York klart wieder auf. Langsam lässt der Regen in Manhatten nach. Die Menschen trauen sich wieder aus ihren Häusern und begutachteten die Schäden des Unwetters. In Manhattan verlief der Tropensturm auf den ersten Blick glimpflich. "Irene“ hat unter anderem Baustellen-Absperrungen umgeworfen und Bäume entlaubt.

16.20 Uhr: Die Innenstadt von New York ist von den zerstörerischen Kräften des Tropensturms verschont geblieben. Tiefer in der Stadt präsentierte sich "Irene“ als Regenschauer. "Vor zwei Wochen hatten wir einen schlimmeren Wolkenbruch“, sagte eine Anwohnerin in Harlem im Norden Manhattans. Auch der Hudson River zeigt sich eher ruhig. Nur an wenigen Stellen trat er über die Ufer. Die Polizei sperrte dennoch vorsichtshalber Teile des West Side Highway, eine der Hauptverkehrsadern der Stadt. Die Polizei hat auf den wichtigen Straßen alle paar Hundert Meter Streifenwagen postiert.

15.29 Uhr: Auch der als Tropensturm richtet "Irene" Schäden an: In einigen Randbezirken von New York hat die Naturgewalt die Straßen überschwemmt. Die Stadtverwaltung erklärte, das Wasser ströme auf die Hauptstraßen von Rockaways, einer Halbinsel in Queens, deren Evakuierung Bürgermeister Michael Bloomberg angeordnet hatte. Auch auf Coney Island in Brooklyn standen Straßen unter Wasser. Im Hafen von New York erreichte das Wasser bereits die Bürgersteige. Das Auge des Sturms wurde gegen 9.30 Uhr (Ortszeit; 15.30 Uhr MESZ) in der Stadt erwartet.

15.11 Uhr: Inzwischen sind an der Ostküste mehr als vier Millionen Haushalte und Geschäfte ohne Strom. Der Wirbelsturm riss zahlreiche Stromleitungen von den Masten. Betroffen waren besonders die Staaten Virginia und North Carolina, aber auch New Jersey und New York. Auch in Maryland, Pennsylvania und Connecticut kam es zu Hunderttausenden Stromausfällen.

15.07 Uhr: "Irene“ hat an der Ostküste an Geschwindigkeit eingebüßt und gilt nicht länger als Hurrikan. Mit Spitzengeschwindigkeiten von 104 Kilometern pro Stunde erreichte er bei Coney Island im Staat New York Land.

14.45 Uhr: Meteorologen warnen zusätzlich zum Hurrikan "Irene" vor möglichen Tornados im Nordosten der USA.

14.43 Uhr: Das Zentrum des Hurrikans nähert sich New York City - mit bis zu 120 Stundenkilometern.

14.05 Uhr: Das Nationale Hurrikanzentrum in Miami stuft "Irene" auch beim Erreichen der Innenstadt von New York weiter als Hurrikan der Kategorie 1 ein.

13.31 Uhr: New Jerseys Gouverneur Chris Christie warnt über NBC News vor "Rekordfluten" in seinem Bundesstaat und mahnt die Bevölkerung dringend, zuhause zu bleiben.

13.08 Uhr: Entlang der Ostküste sind mittlerweile rund drei Millionen Haushalte und Geschäfte ohen Strom.

12.12 Uhr: Die Abschaltung des Reaktors im Atomkraftwerk Calvert Cliffs in der Nähe der US-Hauptstadt Washington ist automatisch erfolgt. Grund seien Beschädigungen durch "Irene“ gewesen, wie ein Sprecher der Betreiberfirma Constellation Energy Nuclear Group (CENG) am mitteilte. Der Haupttransformator war zuvor von einer Aluminiumverkleidung getroffen worden. Die Lage in dem AKW sei sicher. Angestellte oder die Umgebung des Kraftwerkes Calvert Cliffs im Staat Maryland seien nicht betroffen.

12.08 Uhr: Das Zentrum des Hurrikans hat die Küste New Jerseys erreicht. Das Nationale Hurrikanzentrum in Miami teilte mit, das Auge des Wirbelsturms sei um 5.35 Uhr (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometer pro Stunde über Little Egg Inlet hinweggezogen.

11.42 Uhr: Wegen des Hurrikans Irene an der US-Ostküste sind am Sonntag zwölf Passagierflüge vom Flughafen in Frankfurt/Main gestrichen worden. Sechs Maschinen aus den USA kommend wurden ebenfalls annulliert, wie ein Sprecher des Flughafens auf Anfrage mitteilte. Den Angaben zufolge konnten die Städte New York, Boston und Philadelphia wegen des schweren Unwetters nicht mehr angeflogen werden. In Frankfurt wird davon ausgegangen, dass es ab Montag wieder Flüge an die US-Ostküste geben wird. Jedoch sei noch mit Verspätungen zu rechnen, sagte der Sprecher. Auch der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) musste seine für Sonntag geplante Reise nach New York verschieben.

11.28 Uhr: Der Hurrikan "Irene“ hat auf seinem Weg entlang der US-Ostküste leicht an Kraft verloren. Seine Windböen erreichten eine Spitzengeschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde, wie das Nationale Hurrikanzentrum in Miami mitteilte. Das Auge des Wirbelsturms befand sich demnach 190 Kilometer südwestlich von New York und bewegte sich mit etwa 30 Kilometern pro Stunde in Richtung Nordwesten."Irene“ bleibt ein Hurrikan der Stärke 1.

10.51 Uhr: NBC News: US-Präsident Barack Obama hat für Delaware den Notstand ausgerufen.

10.44 Uhr: Die Zahl der Toten durch Hurrikan "Irene“ ist auf zehn gestiegen. Die meisten Opfer wurden von entwurzelten Bäumen, herabfallenden Ästen oder herumfliegenden Trümmerteilen erschlagen, berichtet der Nachrichtensender CNN. Allein fünf Todesopfer habe es in North Carolina gegeben, drei weitere in Virginia. In Queenstown im Bundesstaat Maryland sei eine Frau in ihrem Haus ums Leben gekommen, als ein umstürzender Baum den Schornstein traf und durch das Dach drückte. Auch der Tod eines 55 Jahre alten Surfers bei starkem Wellengang vor der Küste Floridas wurde "Irene“ zugeschrieben.

10.29 Uhr: Der Fernsehsender msnbc meldet eine Tornadowarnung für den New Yorker Innenstadtbereich. Vor allem in Brooklyn und Queens sollten die Bürger die Warnung ernst nehmen, so der Sender.

10.27 Uhr: Unaufhörlicher Regen in New York: Teile New Jerseys stehen unter Wasser. Der Staten Island Expressway ist wegen Überschwemmung geschlossen.

10.23 Uhr: Die Zahl der Todesopfer ist auf mindestens neun gestiegen.

10.20 Uhr: Der Gouverneur von Pennsylvania, Tom Corbett, warnt, dass die Gefahr noch einige Tage andauern werde: "Die Flüsse erreichen ihren Höchststand vielleicht erst am Dienstag oder Mittwoch.“

10.08 Uhr: In Philadelphia wurde erstmals seit 1986 der Notstand ausgerufen.

10.03 Uhr: Auch am Sonntag ist die einzige Direktflugverbindung von Hamburg nach New York gestrichen worden. Dabei handle es sich um eine Verbindung der Continental Airlines zum Flughafen Newark, sagte eine Sprecherin des Hamburger Flughafens.

9.30 Uhr: Ein Computermodell des Umweltwissenschaftlers Roger Pielke von der Universität von Colorado und des Katastrophen-Versicherers ICAT hat den potenziellen Schaden des Hurrikans auf 4,7 Milliarden Dollar (3,26 Milliarden Euro) berechnet. Als Ausgangsdaten wurden die Werte von 27 vergleichbaren Stürmen seit 1913 herangezogen, einschließlich der dabei erfolgten Zerstörung von Häusern, Autos, Infrastruktur und anderer Besitztümer durch Wind oder durch Überflutung. Nicht eingerechnet sind die indirekten finanziellen Schäden etwa durch längere Schließung von Geschäften und Restaurants oder durch gestrichene Flüge.

9.17 Uhr: Mitten im Großeinsatz um den Supersturm musste die New Yorker Polizei am späten Sonnabend (Ortszeit) zwei Kajak-Fahrer aus dem Wasser holen. Die zwei waren vor Staten Island in der aufgewühlten See unterwegs, sagte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg im Krisenzentrum im Stadtteil Brooklyn. Nach der Meldung brauchte die Polizei erst einmal eine halbe Stunde, um die beiden Extremsportler zu finden. "Die beiden sind gerettet“, sagte Bloomberg. "Aber das ist eine von diesen rücksichtslosen Aktionen, mit der die Kräfte unserer Polizei verschwendet werden.“

9.07 Uhr: In 8000 New Yorker Haushalten ist der Strom ausgefallen.

9.05 Uhr: Das Atomkraftwerk Calvert Cliffs am Chesapeake Bay in Lusby/Maryland ist wegen "Irene" vom Netz genommen worden.

8.39 Uhr: New York wurde von Ausläufern des Wirbelsturms getroffen. "Der Rand des Hurrikans befindet sich über uns“, sagte Bürgermeister Michael Bloomberg in der Nacht auf Sonntag. "Die Zeit für Evakuierungen ist vorbei. Alle müssen jetzt nach drinnen gehen und dortbleiben“, sagte er.

8.34 Uhr: Die Zahl der Todesopfer steigt auf sieben. In North Carolina starben vier Menschen, in Virginia wurden zwei Personen von herabfallenden Bäumen erschlagen. In Florida erlitt ein Mann einen Herzinfarkt, während er sein Haus sicherte.

+++ Die Hurrikan-Stärken der Saffir-Simpson-Skala +++

8.28 Uhr: Am Flughafen John F. Kennedy wirbelt "Irene" mit umgerechnet 82 Stundenkilometern, im Central Park von New York erreichte der Sturm knapp 60 km/h.

8.12 Uhr: Für New York besteht Überflutungsgefahr. Meteorologen erwarten bis zu acht Zentimeter hohes Wasser auf den Straßen.

8.03 Uhr: Der Hurrikan "Irene“ hat die Stadt New York erreicht. Es sei nicht länger sicher, sich draußen aufzuhalten, sagte Bürgermeister Michael Bloomberg. Die Ausläufer des Hurrikans seien bereits spürbar.

+++ Tropische Wirbelstürme - Hurrikan, Taifun, Zyklon +++

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Mit Material von dpa, rtr und dapd