Während die Ostküste der USA sowie Kanada noch mit den Folgen von “Irene“ kämpfen, fegte über Chinas Festland Tropensturm “Nanmadol“ hinweg.

New York/Miami/Hanoi. Zwei Tage nach dem Durchzug von Hurrikan „Irene“ kämpfen immer noch zahlreiche Gemeinden an der US-Ostküste mit den Folgen der Naturkatastrophe. Vor allem in den Bundesstaaten New Jersey und Vermont gingen die Überschwemmungen nur langsam zurück. In der Ortschaft Fairfield standen viele Häuser mindestens eineinhalb Meter unter Wasser. Die Einwohner wateten in brusttiefem Wasser durch die Straßen des Ortes. Hunderttausende Bewohner des Bundesstaates dürften noch mehrere Tage ohne Stromversorgung sein. Insgesamt waren zwischen North Carolina und Maine 5,1 Millionen Haushalte ohne Elektrizität. In der Finanzmetropole New York normalisierte sich das Leben hingegen wieder.

Insgesamt verloren in den elf von „Irene“ betroffenen US-Bundesstaaten 38 Menschen ihr Leben. In der Dominikanischen Republik wurden drei Menschen getötet, einer in Puerto Rico. Den wirtschaftlichen Gesamtschaden bezifferte die Ratingagentur Standard & Poor's auf bis zu 20 Milliarden Dollar.

Unterdessen ist über dem Atlantik ein neuer Wirbelsturm entstanden. Tropensturm „Katia“ schob sich mit 28 Kilometern pro Stunde nach Westen auf die Antillen zu, teilte das US-Hurrikanzentrum in Miami am Dienstag mit. „Katia“ werde sich weiter verstärken, am Donnerstag könne der Sturm Hurrikanstärke erreichen, hieß es in dem Bericht. Nach Berechnungen der Meteorologen wird der Sturm Ende dieser Woche nördlich an den Antillen vorüberziehen und sich dann auf die USA zubewegen.

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+++ Die Hurrikan-Stärken der Saffir-Simpson-Skala +++

"Nanmadol“ fegt über Chinas Festland - Flut in Vietnam

Zehntausende Menschen auf Chinas Festland sind am Dienstag nach Angaben von staatlichen Medien vor dem Tropensturm „Nanmadol“ in Sicherheit gebracht worden. Der Schiffsverkehr von der Insel Taiwan zum Festland wurde gestoppt. Auch einige Flüge am Flughafen von Jinjiang in der Provinz Fujian mussten gestrichen werden, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Chinas Meteorologen sagten schwere Regenfälle und starke Windböen voraus. Sie warnten vor Erdrutschen und Fluten. Alleine in der Stadt Quanzhou in der Provinz Fujian wurden 41.000 Menschen von Rettungskräften in Sicherheit gebracht.

„Nanmadol“ war zuvor über die Philippinen und die Insel Taiwan gefegt. Auf den Philippinen kamen mehr als 22 Menschen ums Leben. Derzeit würden noch zwölf Menschen vermisst, teilte der Zivilschutz mit. Teilweise hatte der Sturm Windgeschwindigkeiten von über 130 Kilometern pro Stunde erreicht. Mehr als 300.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Der Taifun richtete Millionen-Schäden in Landwirtschaft und Infrastruktur an.

Auch auf Taiwan wurden tausende Menschen in Sicherheit gebracht. Nach Angaben der nationalen Feuerwehrbehörde waren knapp 20.000 Menschen ohne Strom. Im Südosten der Insel wurde der Zugverkehr gestoppt. Soldaten waren als Rettungseinheiten im Einsatz, berichteten Medien.

In Vietnam waren Reisfelder am Mekong-Delta von Überschwemmungen bedroht. Starke Regenfälle würden aus Laos und Thailand nach Vietnam geleitet, teilte das südliche Zentrum für hydro-meteorologische Vorhersagen mit. Hunderttausende Hektar Reisfelder könnten zerstört werden. Vietnams zentrale Leitstelle für Flutprävention forderte von den örtlichen Behörden, Wasser von den Felder abzupumpen, um die Ernte zu retten. Außerdem wurden Zwangsevakuierungen angeordnet, Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

+++ Tropische Wirbelstürme - Hurrikan, Taifun, Zyklon +++

Taifune sind Wirbelstürme, die an den Ozeanen nahe Taiwan, China, Japan, Vietnam oder den Philippinen regelmäßig von Juli bis November wüten.