Nach dem Erdbeben in Christchurch ist die Innenstadt fast komplett zerstört. Sie könnte bis Weihnachten geschlossen bleiben.

Wellington. Ein Drittel der Bürohäuser und Geschäfte in der Innenstadt von Christchurch muss nach dem schweren Erdbeben in Neuseeland wahrscheinlich abgerissen werden. Der Wiederaufbau könne 15 Jahre dauern, sagte Regierungschef John Key am Mittwoch. Das Geschäftsviertel der zweitgrößten neuseeländischen Stadt, in dem 50.000 Menschen arbeiteten, könne bis Weihnachten geschlossen bleiben, warnte Key in einem Interview mit dem Radiosender Newstalk ZB.

Bis Mittwoch waren 159 Leichen aus den Trümmern geborgen worden. Die Polizei rechnet mit insgesamt 240 Toten. Bei den Aufräumarbeiten müssen auch mehr als 200.000 Tonnen Schlick und Schlamm beseitigt werden, die bei dem Erdbeben an die Erdoberfläche getreten sind. Freiwillige sind bereits seit Tagen im Einsatz, um die getrocknete Masse abzutragen. 214 Straßen waren bis Mittwoch geräumt.

Die Schweizer Rückversicherung Swiss Re schätzt die versicherten Erdbebenschäden in Christchurch auf sechs bis zwölf Milliarden Dollar (bis zu 8,7 Mrd Euro). Auf die Swiss Re entfallen nach vorläufigen Berechnungen etwa 800 Millionen Dollar, teilte die Versicherung mit.

ERDBEBEN IN CHRISTCHURCH - EINE AUSTAUSCHSCHÜLERIN AUS HAMBURG BERICHTET

Die australische Universität von Adelaide hat 500 Studenten der beschädigten Canterbury-Universität in Christchurch Studienplätze angeboten. „Wenn es mehr Studenten gibt, die Bedarf haben, weiten wir das Programm auch auf 1000 aus“, teilte der Vizekanzler der Universität, James McWha, mit. Die Studenten aus Christchurch müssten auch keine Studiengebühren bezahlen. (dpa)