Schnee und Eis machen dem Flughafen Frankfurt/Main weiter zu schaffen. Hunderte Passagiere kampieren in Feldbetten. Ende des Chaos nicht in Sicht.

Berlin/Frankfurt/Main/Paris/Athen. Nach dem Verkehrschaos auf dem Frankfurter Flughafen infolge des starken Schneefalls am Wochenende ist auch am Montag keine Entspannung in Sicht. Es seien bereits 315 Flüge über den Tag verteilt gestrichen worden, bestätigte eine Flughafensprecherin. Betroffen seien vor allem Strecken innerhalb Deutschlands und Europas. Die Nacht zum Sonntag hätten etwa 800 Passagiere auf Feldbetten im Terminal verbracht. Am Montagmorgen beruhigte sich das Wetter etwas. Jetzt taue der Schnee, und es bilde sich Glätte, sagte die Sprecherin. Der Streudienst sei im Einsatz. Für den weiteren Tagesverlauf seien in Frankfurt erneut ein bis drei Zentimeter Neuschnee angekündigt. Von einer Entspannung auf dem Flughafen könne deshalb noch lange keine Rede sein.

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Heftige Schneefälle in weiten Teilen Europas hatten am Wochenende den Flugplan in Frankfurt komplett durcheinandergebracht. Hunderte Flüge wurden gestrichen. Tausende Menschen harrten in den Terminals aus. Am Sonnabend eskalierte die Situation vor den Schaltern, die Polizei musste einschreiten. Weil viele Reisende am Sonntag schließlich auf Züge umstiegen, geriet die Bahn in erhebliche Kapazitätsengpässe.

Probleme hatte erneut auch die Deutsche Bahn im Regional- und Fernverkehr. Die meisten Zug-Verspätungen lagen am Morgen allerdings unter 30 Minuten. Noch am Sonntag hatte die Bahn Reisende wegen der chaotischen Wetterzustände gebeten, die Züge wegen Überfüllung zu den Stoßzeiten nicht zu nutzen und auf die Randzeiten auszuweichen.

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Flugbetrieb in Paris wieder aufgenommen

Auf den Pariser Großflughäfen Orly und Charles de Gaulle ist der Luftverkehr nach vorübergehenden Sperrungen wieder voll aufgenommen worden. Wegen heftigen Schneetreibens hatte der im Süden der französischen Hauptstadt gelegene Flughafen Orly am Montagmorgen komplett gesperrt werden müssen. Die Betreiber warnten aber vor Verspätungen. Auf der französischen Luftverkehrs-Drehscheibe Charles de Gaulle-Airport lief der Flugverkehr ebenfalls wieder an. Mehr als 3000 Menschen hatten dort die Nacht verbringen müssen, nachdem am Vortag Hunderte Flüge wegen Eis und Schnee gestrichen worden waren.

Erheblich beeinträchtigt war auch wieder der Bahn- und Busverkehr. Die Paris, London und Brüssel verbindenden Hochgeschwindigkeitszüge Eurostar und Thalys konnten nur mit reduzierter Geschwindigkeit fahren, so dass es am Morgen Verspätungen von bis zu einer knappen Stunde gab. In Belgien waren die Straßen vorerst bis 10 Uhr für schwere Lastwagen gesperrt.

Nach eineinhalb Tagen Sperrung lief der Flugbetrieb auch an Europas größtem Flughafen London-Heathrow endlich wieder an. Der Flughafenbetreiber BAA warnte jedoch wegen des Schnees weiterhin vor Flugausfällen und Verspätungen.

In Nordrhein-Westfalen verursachten mehrere Lastwagen trotz landesweiten Fahrverbots auf den Autobahnen einige Unfälle. Das Autobahnverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen wurde inzwischen für die Bezirke Münster und Detmold aufgehoben. Die Polizei warnte jedoch vor Blitzeis auf den Straßen.

Die Situation am Düsseldorfer Flughafen besserte sich in der Nacht zum Montag merklich. „Es ist hier recht entspannt“, sagte eine Sprecherin am frühen Montagmorgen. Am Vortag hatten wegen des winterlichen Wetters noch Dutzende Verbindungen gestrichen werden müssen. Nun schaue es so aus, als werde sich die Lage normalisieren.

Die Berliner Flughäfen rechneten durch die neuerlichen Schneefälle im Tagesverlauf jedoch mit rund 100 Flugausfällen, davon 85 in Tegel und 5 in Schönefeld. Flughafensprecher Ralf Kunkel sagte, es gebe nach wie vor große Probleme.

Weiter Autobahnverbot für schwere Lkw in Luxemburg

Nach neuen Schneefällen bleiben die Autobahnen in Luxemburg für schwere Lastwagen weiter gesperrt. Die Luxemburger Polizei habe am Montagvormittag die seit dem Vorabend geltende Sperrung für Lkw mit einem Gesamtgewicht ab 7,5 Tonnen bis mindestens 15 Uhr verlängert, sagte ein Polizeisprecher im saarländischen Merzig am Montag. Hauptgrund dafür sei, dass auch die Autobahnen in Belgien wegen des Schnees in den Ardennen weiter für den Schwerlastverkehr gesperrt blieben.

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Mildes Frühlingswetter in Griechenland

Griechenland erlebt dagegen ein ungewöhnlich warmes frühlingshaftes Wetter. In Athen zeigte das Thermometer am Montag 18 Grad Celsius. Auf Kreta wurden 20 Grad gemessen und am Dienstag wird mit 22 Grad Celsius gerechnet. Grund für die Wärme sind südliche Winde, die warme Luft aus der Sahara bringen, sagten Meteorologen im staatlichen Rundfunk (NET). Auch Weihnachten erwarten sie Temperaturen um 18 Grad.