Heftiger Monsunregen hat Teile Thailands unter Wasser gesetzt. Alarmbereitschaft in Bangkok. Auch der Norden Taiwans ist betroffen.

Bangkok/Taipeh. Flutalarm in Bangkok: Nach den heftigen Monsunregen der vergangenen Tage droht in der Millionenmetropole der Fluss Chao Phraya über die Ufer zu treten. Die Behörden sicherten besonders gefährdete Stellen am Freitag mit Sandsäcken und brachten zahlreiche Pumpen in Stellung. „Ob sie für diese Flut ausreichend gewappnet sind, kann niemand voraussagen, aber sie sind besser gewappnet als je zuvor“, meinte der bei der Weltbank für nachhaltige Umweltentwicklung zuständige Abteilungsleiter Jan Bojo.

Die schweren Regenfälle haben 29 der 77 Provinzen vor allem in Zentralthailand und im Nordosten unter Wasser gesetzt. Mindestens 17 Menschen sind seit Wochenbeginn ertrunken. Der Schaden wurde auf gut 190 Millionen Euro geschätzt. 212 000 Familien sind betroffen, und 400 000 Hektar Acker stehen unter Wasser. Die Stadt Nakhon Ratchasima rund 200 Kilometer nordöstlich von Bangkok stand einen Meter unter Wasser, teilten die Behörden mit. Die Katastrophe sei auch auf Überbauung zurückzuführen,berichtete die „Bangkok Post“. Landstriche, die früher bei starkem Regen als Wasserauffangbecken dienten, seien in Golf- und Hotelanlagen umgewandelt worden. Auch ein großer Sportkomplex, der für die Südostasienspiele 2007 gebaut wurde, stehe auf einem ehemaligen Reservoir.

Am Freitag öffneten die Behörden rund 160 Kilometer nördlich von Bangkok die Schleusen am Chao Phraya-Damm, weil der Druck zu groß wurde. An den Zuflüssen sind bereits mehrere Schleusen geöffnet worden. Gleichzeitig rechnen Experten der Wasserbehörde ab Sonntag mit besonders starken Fluthöhen im Golf von Thailand, was Wasser in den Chao Phraya drückt und die Situation noch verschärfen dürfte.

+++ Tropische Wirbelstürme - Hurrikan, Taifun, Zyklon +++

Auf den Philippinen hat sich die Opferzahl durch Taifun "Megi" auf 26 erhöht. Die meisten ertranken oder wurden erschlagen, berichtete der Katastrophenschutz am Freitag. Der Taifun war Anfang der Woche über die nördlichen Inseln hinweggefegt. Mehr als 200 000 Häuser wurden teilweise beschädigt. Der Schaden wurde auf 127 Millionen Euro geschätzt.

400 Menschen nach Felssturz auf Taiwan eingeschlossen

Mit Hubschraubern wollen die Behörden in Taiwan rund 400 nach einem Felssturz eingeschlossene Menschen befreien. Nach schweren Regenfällen hatten herunterfallende Felsbrocken eine Küstenstraße im Nordosten der Insel blockiert. Rund 30 Autos und Busse seien dabei abgeschnitten worden, teilte Verkehrsminister Mao Chihkuo am Freitag mit. Die Insassen dreier Autos, die einen Abhang hinabgerutscht sind, seien unverletzt. Ein Bus mit chinesischen Touristen sei von einem großen Fels getroffen worden, berichtete ein Fernsehsender. Dabei sei niemand ernsthaft verletzt worden, hieß es.

Soldaten vor Ort versuchten, die Straße freizuräumen. Der Taifun "Megi" ließ am Donnerstag rund 1.000 Millimeter Regen auf die Insel niedergehen, teilte das Zentrale Wetterbüro mit. Das Zentrum des Sturm befand sich am Freitagmorgen etwa 450 Kilometer südöstlich der Metropole Hong Kong, teilte das Hong Kong Observatory mit.