Thailand erlebt derzeit die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Auch der Norden Malaysias ist betroffen. Eine Deutsche wird vermisst.

Kuala Lumpur/Bangkok. In den Überschwemmungsgebieten in Malaysia haben die Rettungskräfte am Mittwoch nach einer Frau aus Deutschland gesucht. Die ältere Frau gelte als vermisst, teilten die Behörden im nördlichen Bundesstaat Kedah mit. Im benachbarten Thailand erreichten Rettungskräfte derweil zehntausende Menschen, die in den vergangenen Tagen von den Fluten eingeschlossen worden waren.

Nach einem malaysischen Zeitungsbericht zufolge handelt es sich bei der vermissten Deutschen um eine 64-Jährige, die am Montag ins Wasser gefallen war. Die Deutsche lebt demnach in dem südostasiatischen Land mit ihrem Sohn und dessen malaysischer Frau. Die Überschwemmungen sorgen seit Tagen für Chaos im Norden Malaysias. Etwa 22.000 Menschen seien inzwischen in Sicherheit gebracht worden, teilten die Behörden mit. Ein 13-jähriger Junge ertrank den Angaben zufolge beim Angeln.

Auch das benachbarte Thailand erlebt derzeit die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten . Allerdings gaben die Helfer am Mittwoch leichte Entwarnung. Das Wasser beginne zurückzugehen, berichteten sie aus dem Süden des Landes. Dies gelte auch für die 150.000-Einwohner-Stadt Hat Yai, in der das Wasser noch am Dienstag meterhoch in den Straßen gestanden und zehntausende Menschen in ihren Häusern eingeschlossen hatte. „Die Hilfsgüter können verteilt werden“, sagte Regierungschef Abhisit Vejjajiva. „Sehr wahrscheinlich können wir heute alle eingeschlossenen Menschen erreichen.“

Thailands Flugzeugträger wird Notküche

Bei den schweren Überschwemmungen im Süden Thailands kommt der einzige Flugzeugträger des Landes jetzt als Hilfsküche für Tausende Flutopfer zum Einsatz. An Bord werde für Bedürftige unter den 30 000 Einwohnern der unter Wasser stehenden Stadt Hat Yai und andere Notleidende in der Region gekocht, sagte der Marinekommandant für Hilfseinsatze, Konteradmiral Sakarin Charoensuk, am Mittwoch der Webseite der Zeitung „Nation“.

Der Flugzeugträger „Chakri Naruebet“ war am Dienstag vor die Küste von Songkhla dirigiert worden. Helikopter brächten Notrationen und Hilfsgüter zu den Eingeschlossenen und evakuierten Patienten aus den Krankenhäusern, sagte der Konteradmiral. Die Stadt steht seit einem schweren Tropensturm am Montag unter Wasser und hat keinen Strom mehr.