Meteorologen erwarteten, dass “Megi“ sich weiter abschwächen wird. Die Menschen in Südchina bereiteten sich trotzdem auf mögliche Verwüstungen vor.

Beijing. Der Südosten Chinas rüstet sich für den Taifun „Megi“, der sich womöglich zum stärksten seit zwanzig Jahren entwickeln könnte. In der Küstenprovinz Fujian brachten die Behörden etwa 150 000 Menschen in Sicherheit, auf der Insel Hainan waren es mindestens 140 000 , wie staatliche Medien am Donnerstag berichteten. Meteorologen schätzen, dass der tropische Wirbelsturm wahrscheinlich am frühen Sonnabend (Ortszeit) in der Provinz Guangdong im Süden der Volksrepublik Land erreicht.

Nachdem „Megi“ das südchinesische Meer überquert habe, sei der Taifun am Donnerstag viel langsamer geworden und fast zum Stillstand gekommen. Auf den Philippinen hatte „Megi“ mindestens 19 Menschen in den Tod gerissen. Der Vize-Gouverneur von Guangdong, Li Ronggen, hatte am Mittwoch gewarnt, dass „Megi“ zerstörerischer sein könne als der Taifun „Hagupit“, der im Jahr 2008 in der Provinz 22 Menschen tötete, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua den Politiker zitierte.

Experten sagten in Wettervoraussagen, dass „Megi“ manchen Gebieten im Süden Chinas die höchsten Fluten seit zwei Jahrhunderten bringen könnte. Zehntausende Fischerboote wurden in Guangdong, Fujian und Hainan zurück in die Häfen beordert. In Thailand musste nach schweren Regenfällen und Überschwemmungen die Nordsüd-Bahnverbindung zwischen Chiang Mai und Bangkok unterbrochen werden. Die Gleise standen in der Provinz Lopburi unter Wasser, teilte die Eisenbahngesellschaft am Donnerstag mit. Weite Teile der zentralen und nordöstlichen Provinzen waren überschwemmt. Insgesamt ertranken seit Wochenbeginn 15 Menschen.

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Der Katastrophenschutz schätzte den Schaden an Häusern, Straßen, Brücken und Ernten auf 7,7 Milliarden Baht (184 Millionen Euro). Die Regierung hat 100 Millionen Baht Nothilfe für hunderttausende Betroffene zur Verfügung gestellt. Die Hauptstadt Bangkok blieb am Donnerstag verschont, obwohl die Behörden Einwohner vor Hochwasser am Chao Praya warnten. Weiter im Norden mussten mehrere Schleusen geöffnet worden, weil der Wasserdruck zu groß geworden war. Schwierig könnte die Situation am Wochenende werden, fürchtet der Katastrophenschutz. Dann werden im Golf von Thailand besonders hohe Flutstände erwartet, was zusätzlich Wasser in den Chao Praya drückt.

In Zentralvietnam bargen Helfer 14 Leichen aus einem Bus, der am Montag fortgerissen wurde, als der Fluss Lam über die Ufer trat. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Flutopfer seit Anfang Oktober auf 134. Sechs weitere Insassen des Busses wurden noch vermisst, teilte die Behörde für Sturm- und Flutkontrolle mit. Das Wetter besserte sich am Donnerstag. Zahlreiche Eisenbahnlinien blieben aber noch unterbrochen. 200 000 Häuser wurden überschwemmt und teilweise zerstört.

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