Die Kanzlerin will sich am Sonnabend ein Bild von den Ausmaßen der Flut machen. Der Scheitelpunkt des Hochwassers hat Ratzdorf durchlaufen.

Frankfurt (Oder). Der höchste Punkt des Oderhochwassers hat die Gemeinde Ratzdorf am Übertritt des Flusses von Polen nach Deutschland bereits nach wenigen Stunden durchlaufen. Nach Angaben der bundeseigenen Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Berlin sank der Pegel am Freitagabend auf 6,26 Meter. Das sind drei Zentimeter weniger als der Maximalpegel , der am Freitagmorgen gegen 1.45 Uhr gemessen worden war. Damit liegen die Messwerte indes noch immer deutlich oberhalb der für die höchste Alarmstufe vier geltenden Marke.

Unterdessen scheint der Scheitelpunkt der Flutwelle auch die einige Kilometer flussabwärts gelegene Stadt Eisenhüttenstadt passiert zu haben. Dort wurde gegen 6 Uhr der Maximalpegel bei 6,52 Meter registriert. Seither sank der Pegel bis zum Abend schrittweise auf 6,50 Meter. Im rund 42 Flusskilometer nördlich von Ratzdorf gelegenen Frankfurt/Oder steigen die Pegelstände indes weiter geringfügig an. Zwischen Ratzdorf und Frankfurt/Oder gilt auf 42 Flusskilometern durchgängig die höchste Alarmstufe .

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonnabend Frankfurt an der Oder besuchen. Das bestätigte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Freitag in Berlin. Demnach will sich die Kanzlerin gemeinsam mit Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) über die Lage an der Oder informieren. Zunächst werden beide gemeinsam mit Frankfurts Oberbürgermeister Martin Wilke (parteilos) um 12.15 Uhr den Krisenstab im Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen besuchen. Anschließend wollen sie zur Oder gehen und sich einen Überblick verschaffen.