Vor dem Aufstieg in die Bundesliga bereitete Stanislawski seine Elf im thüringischen Teistungen vor. Nun ist das Team dort zurück.

Teistungen. Sie sind wieder da. Zurückgekehrt an jenen Ort, an dem der Grundstein des jüngsten Erfolgs gelegt wurde. Gestern um 10.45 Uhr hatte der Mannschaftsbus das Ziel erreicht. Der FC St. Pauli hat für eine Woche die Teistungenburg bezogen. Im vergangenen Sommer schworen sich die Hamburger in der thüringischen Gemeinde auf den Bundesliga-Aufstieg ein. Und auch ein Jahr später soll nur einen Steinwurf von der ehemaligen innerdeutschen Grenze das Fundament gegossen werden, auf dem die zukünftigen Erfolge fußen.

In einer kurzen Besprechung vor dem Mittagessen klärte Trainer Holger Stanislawski seine Mannschaft über Abläufe und Erwartungen auf, um 15.30 Uhr empfing er die 27 mitgereisten Spieler zur ersten Einheit auf dem anliegenden Trainingsplatz.

Nur noch zwei-, statt wie 2009 dreimal täglich ist die Mannschaft auf der Anlage des FC Wacker 1914 Teistungen gefordert, die Intensität allerdings ist auf Bundesliga-Niveau gestiegen. Mindestens zwei Stunden dauern die einzelnen Einheiten, welche einen Mix aus Spieltechnik, Taktik und Physis vereinen. Das gestrige Programm: schnelle, direkte Pässe im Duell acht gegen acht auf einem um die Hälfte verkleinerten Spielfeld. Dazwischen bei 29 Grad Celsius schweißtreibende Linienläufe mit ständigem Wechsel aus Belastung und Regeneration.

Unter dem Eindruck hoher Belastung sollen Automatismen entstehen, Konzentration konserviert und Präzision geschult werden. "Es bringt nichts, 85 Minuten alles umzusetzen, unter Belastung aber nicht mehr genau und unkonzentriert zu sein. Dann werden wir in der Bundesliga untergehen", richtete Stanislawski das Wort an seine Spieler und deren Blick damit auch bereits auf die in viereinhalb Wochen beginnende Saison.

Grundsteinlegung in Teistungen. Was für Körper und (spielerischen) Geist gilt, trifft auch auf die Hierarchie zu. Bis zum Sonntag wählen die Spieler ihren fünfköpfigen Mannschaftsrat. Und auch Stanislawski erhofft sich erste Aufschlüsse im alljährlichen Selektionsverfahren seines Kaders, diesmal für die erste Liga. 27 Kandidaten wollen einen von elf Startelfplätzen.

"Es wird ein Hauen und Stechen geben", ist sich der Trainer gewiss. Genau wie im vergangenen Jahr, hoch oben auf der Teistungenburg.

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