Der Schalker Nationalspieler verzichtet auf viel Geld, um in der kommenden Saison für den Kiezklub zu stürmen. Magath gibt ihn frei.

Hamburg/Gelsenkirchen. Der ehemalige deutsche Nationalspieler Gerald Asamoah wird in der nächsten Saison für den Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli stürmen. Das bestätigte Schalkes Trainer Felix Magath am Freitag dem Abendblatt. Es seien nur noch Formalitäten zu klären. St. Paulis Sportchef Helmut Schulte übte sich dagegen in Zurückhaltung: "Wir geben zu solchen Vorgängen grundsätzlich kein Kommentar ab."

Der Transfer wird möglich, weil alle Beteiligten großes Interesse an ihm haben. Schalke möchte den 31-Jährigen von seiner Gehaltsliste streichen. Asamoah verdient rund 2,2 Millionen Euro im Jahr. Sein Vertrag in Gelsenkirchen ist bis zum 30. Juni 2011 datiert. Der gebürtige Ghanaer wiederum will wieder regelmäßig Fußball spielen. Beim FC Schalke kam er in der vergangenen Saison nur zu acht Kurzeinsätzen. Er erzielte dabei ein Tor. Für St. Pauli ist Asamoah die ideale Verstärkung. Der Vizeweltmeister von 2002 ist ein Star ohne Allüren, leicht integrierbar. Er hat das Potenzial zum Publikumliebling, und er bringt vor allem jene Erfahrung mit, die der Mannschaft helfen könnte, die erste Klasse zu halten.

Für Schalke spielte Asamoah seit 1999 insgesamt 279 Mal in der Bundesliga (44 Tore), zuvor 21 Mal für Hannover 96 (4 Tore). In 43 Länderspielen für Deutschland traf er sechs Mal.

Der Clou des Deals: Asamoah verzichtet in Hamburg auf einen Großteil seines Gehalts, damit ihn St. Pauli überhaupt bezahlen kann. Dafür erhält der Stürmer von Schalke eine Beschäftigungsgarantie nach seinem Karriereende. Die genaue Arbeitsplatzbeschreibung steht aus. Magath: "Gerald Asamoah genießt bei den Schalker Fans zu Recht hohe Anerkennung. Er hat eine hervorragende Einstellung zu seinem Beruf, lässt sich nie hängen und ist Schalkes dienstältester Profi. Der Verein möchte deshalb einen Sympathieträger wie ihn weiter an sich binden."

Zunächst will Asamoah die St.-Pauli-Fans begeistern. Zwar hat er etwas an Antrittsschnelligkeit verloren, dank seiner exzellenten Ballbeherrschung kann er im Dribbling immer noch jeden Gegenspieler düpieren. Verletzungen warfen ihn in seiner Laufbahn häufig zurück, wegen einer Verdickung der Herzscheidewand drohte ihm vor zehn Jahren sogar das vorzeitige Aus. Zuletzt war er fit - fit für St. Pauli.