Nach acht Jahren Abstinenz betritt der FC St. Pauli wieder die große Fußball-Bühne. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Die Rückkehr in die Bundesliga und der 100. Geburtstag versetzten den Kiez in einen Feierrausch. Nun macht sich erste Katerstimmung breit. Die Rücktrittspläne von Corny Littmann sorgen für Unruhe. Wer füllt das Machtvakuum? Welche Ziele verfolgt der Präsident?

Ungewissheit und Unsicherheit machen sich am Millerntor breit. Ränkespiele lähmen den Betrieb. Dabei sind Taktiker und Strategen eigentlich voll ausgelastet. Mit dem Aufstieg verdoppelt sich neben der Vorfreude auf die Saison auch der Etat. Die Verwaltung wird aufgestockt, ein Stadion gebaut, das neue Trainingsgelände entsteht. Der Verein wächst und mit ihm die Aufgaben. Rekordeinnahmen durch Marketing- und TV-Gelder füllen die Konten. Zusätzlich erhöhen die aus dem Stadionbau resultierenden höchsten Verbindlichkeiten der Klubgeschichte die Notwendigkeit zu Weitsicht und ruhigem Arbeiten. 40 Millionen Euro wollen sinnvoll bewegt und eingesetzt werden.

Verabschiedet hat sich der FC St. Pauli 2002 aus der Bundesliga als Chaos-Klub. Jetzt muss er zeigen, dass er dieses Image abgelegt hat. Kann Littmann zum Weitermachen bewogen werden? Wenn nicht, wer wird sein Nachfolger? Die Personalfragen verlangen schnellstmöglich nach Antworten. Eine Hängepartie könnte den Verein teuer zu stehen kommen.