Die Hamburger enttäuschten beim klaren 0:4 gegen die Adler. Nur im ersten Drittel konnten die Freezers mithalten. Freitag Spiel zwei.

Mannheim. Die Experten waren sich einig gewesen: Die Viertelfinalserie in der Deutschen Eishockey-Liga zwischen den Adlern Mannheim und den Hamburg Freezers würde eine spannende werden. Das Team, das zuerst vier Siege schafft, zieht ins Halbfinale ein, und nicht wenige glaubten vor dem gestrigen Play-off-Start, dass sieben Partien nötig werden könnten. Nach dem 4:0(0:0, 2:0, 2:0)-Erfolg der Gastgeber ist diese These zwar noch nicht widerlegt, die Mannschaft von Benoît Laporte muss aber schleunigst die Zweikampfhärte der Adler annehmen, wenn sie den Titeltraum weiterträumen will. "Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir künftig disziplinierter auftreten und unsere Zweikämpfe gewinnen", sagte Laporte.

Die Teams hatten sich auf unterschiedliche Weise auf das Viertelfinale vorbereitet. Während die Freezers wie gewohnt in Hamburg trainierten, reisten die Adler in ein viertägiges Trai-ningslager nach Garmisch. Einen sicht-baren Nutzen hatte diese Maßnahme nicht. Beide Mannschaften hatten zu-nächst einige Probleme, einen geordne-ten Spielaufbau zu präsentieren. Zwar versuchten die Gastgeber, Druck aufzu-bauen und sich im Drittel der Freezers festzusetzen, doch Hamburg stand in der Defensive sicher und setzte mit zunehmender Spieldauer auch im Offen-sivspiel Akzente, vorrangig durch die Reihe mit Serge Aubin, Thomas Oppen-heimer und Ryan Stone. Zehn Tage Spielpause seit dem Ende der Hauptrunde waren an beiden Teams nicht spurlos vorübergegangen, lediglich die Intensität des Spiels war einer Play-off-Partie angemessen.

Es waren die Adler, denen es im zweiten Drittel gelang, einen Gang höher zu schalten. Begünstigt wurde der Sturmlauf der Gastgeber, angetrieben von 9510 Zuschauern abzüglich der 30 mitgereisten Freezers-Fans, durch ein frühes Tor. Ronny Arendt nutzte seine Freiheit in aussichtsreicher Position, die ihm die noch im Pausenmodus agie-rende Hamburger Abwehr bot, um flach zum 1:0 einzuschießen. Derselbe Spie-ler hatte sechs Minuten später die Riesenchance zum 2:0, die Curry jedoch mit einer unfassbaren Parade zunichtemachte. Drei Minuten danach war der Freezers-Keeper jedoch machtlos, als der von Currys Vorderleuten erneut nur unzureichend attackierte Christoph Ullmann frei zum Abschluss kam und zum 2:0 traf. Hamburg kam kaum noch zu Entlastungsangriffen, die beste Mög-lichkeit vergab Thomas Dolak kurz vor der Pausensirene, als er zentral frei stehend ein schönes Zuspiel von Brett Engelhardt nicht mit ausreichend Druck in Richtung Adler-Kasten brachte.

Die Entscheidung fiel bereits in der 42. Minute, als Yanick Lehoux von der Grundlinie Curry anschoss und der Puck vom Körper des Keepers ins Netz prallte. Das nachhaltigste Lebenszeichen sendete auf Hamburger Seite Garrett Festerling, der sich mit Arendt eine wüste Keilerei lieferte, die immerhin remis endete. Nach der Partie über-nachteten die Freezers in Mannheim. Heute reist das Team um 10.06 Uhr per ICE nach Hamburg, wo um 17 Uhr trai-niert wird. Morgen (19.30 Uhr, O2 World) steht das zweite Spiel der Serie an. Ein Sieg wäre wichtig, um die Spannung zu erhalten.

Tore: 1:0 (20:50) Arendt (Mitchell, Lehoux), 2:0 (29:31) Ullmann (Magowan), 3:0 (41:18) Lehoux (Arendt), 4:0 (56:08) Magowan (Ullmann, Lehoux) 5-3. Str.: 6+10 Arendt/12+10 Festerling. SR: Brüggemann (Iserlohn)/Schütz (Moers). Z.: 9510.