In unserer Serie stellen wir Unternehmen aus Stormarn vor. Was ist das Besondere? Wie denken die Mitarbeiter? Reporterin Alice Friedrich hat Stock Baumaschinen in Siek besucht.

Strahlendes Gelb, ein mattes Türkis-Grün und sattes Blau - das sind die Farben von Norddeutschlands führendem Baumaschinen- und Werkzeughändler, der Stock B.I.G. GmbH in Siek. Das Familienunternehmen verkauft und vermietet Maschinen, Geräte, Werkzeuge, Eisenwaren für den Bau, die Industrie und das Gewerbe. "Service wird bei uns groß geschrieben" ist das Motto, das seit der Gründung konsequent verfolgt wird. Seit nunmehr 41 Jahren.

1968 legt Jürgen Stock den Grundstein für den Betrieb. Die ersten Geschäfte werden auf dem Hof eines Einfamilienhauses in Trittau abgewickelt. Die Garage dient als Lager für die Baumaschinen. Jürgen Stock bringt als ehemaliger Mitarbeiter der damals größten Firma für Bauwerkzeuge, Leo Ross in Berlin, aus der Branche jahrelange Erfahrungen und das nötige Wissen mit.

Die Söhne Jörn und Ulrich sowie Tochter Wiebke wachsen quasi mit dem Betrieb auf, erleben 1970 den Umzug in den Barsbütteler Ortsteil Stellau mit. Dort werden die umgebauten Scheunen auf einem Bauernhof zum neuen Firmensitz. 1989 beschäftigt Jürgen Stock 17 Mitarbeiter und wechselt ein weiteres Mal an einen größeren Standort. Er kauft ein Grundstück im ganz neuen Gewerbegebiet Bültbek in Siek und baut das Firmengebäude, das heute noch dort steht.

"Wir dachten, dass das für alle Zeit genug an Entwicklung war", sagt Jörn Stock, der nach seiner Ausbildung in Kassel 1982 in das väterliche Unternehmen einsteigt und seit der Umwandlung in die Stock Baumaschinen GmbH 1995 Geschäftsführer ist. Ihm steht an der Spitze der Firma Bruder Ulrich als Prokurist zur Seite.

Doch dann fällt die Mauer, und der Seniorchef reist nach Gallin (bei Zarrentin), wo er einst in der Kinderlandverschickung war. Aus dem Trip in die Vergangenheit erwächst die erste Niederlassung des Stockschen Unternehmens. "Der Bedarf an Baumaschinen war groß", sagt Jörn Stock. Und so folgen in den nächsten Jahren weitere Filialen, die jedoch nach der Rezession in der Bauwirtschaft Mitte der Neunzigerjahre zum Teil wieder geschlossen werden. Heute hat die Stock B.I.G. GmbH Zweigniederlassungen in Berlin und Rostock.

In der Werkstatt am Sieker Stammsitz arbeitet Hans-Peter Böhning. Der 50 Jahre alte Elektriker ist mit zwölf Kollegen zuständig für die Reparatur und Montage der Maschinen und Geräte. Er arbeitet vor allem in Siek, den mobilen Reparaturservice übernehmen Kollegen. Böhning hat vor zwei Jahrzehnten in der ehemaligen Niederlassung in Gallin angefangen und ist nach deren Auflösung nach Siek gewechselt. "Liebend gern" habe er das Angebot angenommen, sagt er, "Stock ist ein guter Arbeitgeber." Dass er täglich pendelt, stört ihn nicht. "Wir haben ein gutes Arbeitsklima. Das ist kein Wunder bei dem Charme unseres Chefs. Der überträgt sich auf uns", sagt Hans-Peter Böhning lachend.

Im Verkaufsraum begrüßt Iris Klose (56) die Kunden. Sie ist seit elf Jahren die Empfangsdame, zuständig für die Telefonzentrale und die Abrechnung der Miete für Schalungen. Das sind Gussformen, in die Frischbeton für die Herstellung von Betonbauteilen eingebracht wird. "Täglich gehen viele Lkw mit Schalungen für Decke und Wand raus", sagt die Frau, die die familiäre und vertrauensvolle Atmosphäre im Betrieb sehr schätzt. "Die Geschäftsleitung hat auch für private Sorgen ein offenes Ohr", sagt sie. Stechuhren gibt es nicht.

Von dem Vertrauen, dass Jörn Stock in die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter setzt, spricht auch Wolfgang Klein. Er hat 1983 als Betriebsschlosser angefangen. "Damals noch in Stellau", sagt er. Als Monteur für die Instandsetzung der Maschinen war er auf den Baustellen und hat in den Niederlassungen Pionierarbeit geleistet. Vom Außendienstler wurde er dann zum kaufmännischen Angestellten. "Ich habe die Möglichkeit bekommen, mich zu qualifizieren" sagt er. Beratung, Verkauf, Vermietung sind heute sein Metier.

An den Schreibtischen neben Wolfgang Klein sitzen Nico Ahrens und Stefan Rosema, ein junger Mann aus dem Großhansdorfer Ortsteil Schmalenbeck. Er hat Anfang August seine Lehre als Groß- und Einzelhandelskaufmann bei Stock begonnen. "Die Arbeit ist total interessant, die Leute sind locker und nett", sagt der 19-Jährige, der im Internet auf das Familienunternehmen gestoßen war. Nervös rein, glücklich wieder raus: So kurz und knapp beschreibt er sein Vorstellungsgespräch bei Jörn Stock.

"Wir bilden an allen unsere Standorten junge Menschen aus", sagt der Geschäftsführer, der mit Erfolg auch neue Geschäftsfelder und weltweit Märkte erschließt. Für den Verkauf von Putzmaschinen, Putzbedarf und Werkzeugen per Mausklick ist die Stock B.I.G. GmbH seit Jahren ein Vorreiter im Onlinegeschäft der Branche für Putzer und Stukkateure. "Die Internetabteilung ist eine junge Abteilung, die neben unserem traditionellen Geschäft mit Verkauf, Vermietung und Service weiter an Bedeutung gewinnen wird", sagt Stock.

Seit 2006 produziert das Unternehmen darüber hinaus eine eigene Serie von Putzmaschinen und Förderpumpen. Im April dieses Jahres ist auch der erste internationale Fachhändler hinzugekommen. Das gelb-türkis-blaue Logo der Stock B.I.G. GmbH ist seitdem auch in Bulgarien zu sehen.

Am kommenden Montag in unserer Serie: die Baumschule Riechers in Braak.