Der Landesrechnungshof macht aus seiner Ablehnung der Finanzierungspläne für das Audimax keinen Hehl: Schon einmal hatten die sorgfältigen Rechner das Projekt gerügt.

Jetzt legen sie nach. Sogar von Korruptionsverdacht ist die Rede - und der richtet sich nicht gegen irgendwen, sondern gegen Holm Keller, den mehr denn je umstrittenen Vizepräsidenten der Leuphana.

Bis zu strafrechtlichen Vorwürfen wie der Vorteilsnahme und dem versuchten Subventionsbetrug ist es da nicht mehr weit. Doch es gibt noch einen anderen Grund, um mit Recht empört zu sein: Schließlich sind es unsere Steuergelder, die hier ganz offenbar verschleudert werden.

Da hilft es wenig, wenn Honoratioren dieser Stadt - und solche, die es gern sein möchten - sich in ganzseitigen Zeitungsanzeigen zur Leuphana, zum Projekt Audimax und zum Macher Holm Keller bekennen. Dringlicher denn je ist zu hinterfragen, ob die Hochschule diesen überteuerten Repräsentationsbau braucht.

Dass die geplanten Gelder dafür voraussichtlich nie reichen werden, hat der Landesrechnungshof eindeutig belegt. Ebenso wie die dubiosen Verbindungen zwischen Ministerien und Uni-Präsidium. Können die gewählten Amtsträger in Rat- und Kreishaus angesichts dessen tatsächlich weiter jenem millionenschweren Protzbau kritiklos das Wort reden?

Die Antwort lautet schlicht und ergreifend: Nein! Tun sie es dennoch, wäre dies in letzter Konsequenz unverantwortlich - der Stadt und ihren Bürgern gegenüber.