Den Nachhaltigkeitsgedanken auf kommunaler Ebene umzusetzen ist das Ziel eines Forschungsnetzwerks, das sich jetzt an der Leuphana Universität Lüneburg gegründet hat.

Lüneburg. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis wollen die Wissenschaftler ein Steuerungssystem für Kommunen entwickeln, das neben ökologischen und sozialen Kriterien auch die finanzielle Dimension des Themas im Blick hat. "Die Kommunen sind gefordert, sich viel stärker mit den gravierenden Folgen globaler Veränderungen wie dem Klimawandel, den Wirtschafts- und Finanzkrisen oder der Verschuldung zu beschäftigen", sagt Projektleiter Professor Harald Heinrichs. Er sieht Einflussmöglichkeiten bei den Kommunen, wenn es um die Verbesserung von Lebens- und Umweltqualität der Bürger vor Ort geht.

Der öffentliche Sektor hat nach Ansicht der Forscher in Sachen Nachhaltigkeitssteuerung noch viel Nachholbedarf. Während 85 Prozent der großen deutschen Unternehmen heute bereits über ihre Nachhaltigkeitsleistung Auskunft geben können, gab es laut einer Untersuchung an der Leuphana Universität Lüneburg bundesweit lediglich 80 Kommunen, die in den vergangenen zehn Jahren mindestens einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht haben. Zum neu gegründeten Netzwerk der Leuphana gehören neben drei Instituten der Lüneburger Fakultät für Nachhaltigkeit auch die Städte Lüneburg und Freiburg im Breisgau sowie das Institut für den öffentlichen Sektor e.V. aus Berlin. Der Deutsche Städtetag unterstützt das Vorhaben ideell. Entstehen soll ein umfassendes Nachhaltigkeitssteuerungssystem für Kommunen, das in der Praxis eingesetzt und auch überprüft wird.

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