Die Studenten haben eindeutig Position bezogen. Sie wollen keine Uni, die sich wie ein Unternehmer betätigt.

Das Errichten von Hotels, Parkhäusern und Gastronomie auf dem Universitätsgelände gehört nicht zum Kerngeschäft einer Hochschule. Eine Universität wird im Wesentlichen mit Steuermitteln - also mit unser aller Geld - betrieben. Sie soll die Bildung vermitteln, die die akademische Elite des Landes braucht, um Aufgaben von Morgen zu lösen.

Weil aber Steuermittel immer knapper werden kam vor Jahren schon ein falscher Zungenschlag in die Politik: Die Hochschulen mögen doch selber dafür sorgen, dass sie Einnahmen erwirtschaften, hieß es. Gedacht war dabei ursprünglich an das Eintreiben von Forschungsaufträgen. Ein Weg, der einer kleinen Uni wie Lüneburg nicht unbeschränkt offen steht. In dieser Notlage kam man an Leuphana auf die Idee, ins Immobiliengeschäft einzusteigen. Eine Idee, die mittlerweile derart kuriose Blüten treibt, dass sogar im Landtag harsche Debatten um die Finanzierungslöcher in Sachen Audimax geführt werden.

Den Mut der Studenten, die tapfer Flagge zeigen, weil sie nicht zu zusehen wollen, wie die Dienstleistungen auf dem Campus unter dem Einfluss privater Investoren immer teurer werden und sich "ihre" Hochschule zu einem Marktplatz entwickelt, muss man bewundern. Wenn der AStA den letzten Schritt tut und klagt, werden einmal mehr die Gerichte Fragen zu klären haben, die eigentlich an die Adresse der Politiker gehen.